Jacob Bellens – My Heart Is Hungry And The Days Go By So Quickly

Wem der Name Jacob Bellens nichts sagt, dem wird vielleicht die Band I Got You On The Tape etwas sagen, die zumindest einen kleinen Hype hatten. Man kann ihn auch als Kasper Bjørke kennen, und als Jacob Bellens hat er schon vier Alben auf seinem Konto zu verbuchen. Nun ist Nummer fünf da, „My Heart Is Hungry And The Days Go By So Quickly“.

Dieses ist das Werk mit dem längsten Titel, aber ausschlaggebender handelt es sich hierbei um sein persönlichstes in der Diskographie. Schließlich sind die Songs entstanden, als der Däne Vater geworden ist. Hört man sich die neun neuen Lieder an, stellt man aber fest, dass es nicht sehr freudig klingt, sondern eine gelassene Melancholie vorherrscht. Doch es ist nicht so, dass er sich nicht über seinen Nachwuchs freut, im Gegenteil. Aber es erinnert ihn an seine Kindheit, die durchaus schön war, aber es erinnert ihn an seine Mutter, die kürzlich verstorben ist. Also viel Schatten und viel Licht.

Deswegen ist „My Heart Is Hungry And The Days Go By So Quickly“ eher ein Album geworden, welches nicht mit überschwänglichen Hits um sich wirft. Und wenn man ehrlich ist, findet man überhaupt keinen Hit, was sicherlich ein Manko ist, denn irgendwie fehlt ein Song, der die Freude über sein Kind auch akustisch erkennen lässt. Komischerweise bohrt sich „Summer Sadness“ am ehesten in die Gehörgänge. Die Melodie ist durchaus clever und hat Achtzigerjahre-New-Wave-Sounds, nur mit mehr Helligkeit.

Und wo wir gerade bei dem Jahrzehnt sind, kann man auch Parallelen zu Bands wie The Railway Children ziehen und anderen Bands, die im Schatten von The Smiths lebten. Bleibt nur zu hoffen, dass Jacob Bellens am Ende nicht auch in Vergessenheit geraten wird. Vielleicht beim nächsten Langspieler ein paar mehr markante Punkte setzen, aber wie gesagt: Die Vaterfreuden soll Jacob Bellens erst einmal genießen.

Erschienen bei: HFN

www.jacobbellens.com