Franz Ferdinand – The Human Fear
Das letzte Album „Always Ascending“ von Franz Ferdinand liegt acht Jahre zurück. Dennoch kann Zeit, der Band um Sänger Alex Kapranos nichts anhaben. Schließlich sind sie einer der Gruppen, die man nach ein paar Takten erkennt. Außerdem beliefern sie seit ihrer Gründung durchweg Indie-Hits, die zeitlos sind und man muss nur ihr übergroßes Erstlingswerk „Franz Ferdinand“ anhören.
Jetzt ist mit „The Human Fear“ ihr sechstes Album erschein. Der Titel passt in diese Zeit, wo die Welt gespaltet ist wie noch nie. Und ein wenig beschäftigten sich die Schotten auch mit Angstszenarien, nur lassen sie sich nicht unterkriegen und auch den Hören nicht. Denn musikalisch ziehen hier keine grauen Gewitterwolken voller Panik und Unmut auf. Die Bedrohung wird in gewohnte tollen Indie-Pop Songs um.
Dabei gibt es auch ein paar ungewohnte Nuancen. „Tell Me I Should Stay“ ist ungewohnt getragen, mitsamt Piano-Schwelgerei. Am ungewöhnlichsten ist „Black Eyelashes“, der zum griechischen Tanz bittet und irgendwie so gelungen daher kommt. Bei „Bar Lonely“ ist auch herrlicher Bubblegum-Pop. Bei einigen Stücken wie „Night Or Day“ hört man noch ein paar Spuren von der Zusammenarbeit mit The Sparks heraus.
Aber eines haben alle elf Songs auf „The Human Fear“ gemeinsam, es sind alle typisch, schmissige, griffige, zeitlose Hits. Sicherlich sind es nicht so große Hits, wie 2004, aber dass wäre auch unheimlich wenn Franz Ferdinand noch mal so einen Wurf gelingen würde.
Erschienen bei: Domino Records