Kim Deal – Nobody Loves You More

Es ist schon verwunderlich, aber „Nobody Loves You More“ ist tatsächlich das Solo-Debüt von Kim Deal. Angefangen eigene Songs zu schreiben,hatte sie bereits 2013 und auch ein paar Singles hat es aus dieser Schaffensphase gegeben.

Nun das erste Werk der 63 jährigen Musikerin, und dass klingt ungewöhnlich lieblich und sticht aus ihrem bisherigen und großzügigen Schaffen heraus. Schließlich hat sie mit den Pixies und The Breeders krachende Meilensteine erschaffen. „Nobody Love You More“ ist ein wenig anders.

Der Sound ist durchaus dreckig und auch gibt es Augenblicke die disharmonisch sind. Aber im Gegensatz kommen auch mal Bläser oder Streicher (z.B. beim Titelstück) zum Einsatz. Das klingt ungewohnt und manchmal entstehen abseitig freakige Songs, die sogar manchmal als kleine Ohrwürmer taugen würden. Ein Beispiel ist „Cyrstal Breath“ was ein wenig spooky unterwegs ist und dabei einen eigenen Charme entwickelt.

„Disobedience“ würde auch auf einem The Breeders Langspieler gut passen. „Big Ben Beat“ wird auch ordentlich krach produziert, aber sie lässt auch wenig Ruhe und Lieblichkeit in dem Song. Für ihr Solo-Debüt standen Kim Deal Actszur Seite, wie ein Teil von Savage, The Breeders, Raymond McGinley von Teenage Fanclub und teilweise wurde es Steve Albini produziert.

„Nobody Loves You More“ ist ein Album, bei dem sich Kim Deal abnabelt und dennoch trägt es doch ihre einprägsame Handschrift. Gelungen.

Erschienen bei: 4AD I Beggars Group

https://www.kimdealmusic.com/