O. – Weirdos

Selten passt der Albumtitel so wunderbar zur Musik. Bei dem Debüt „Weidros“ von dem Duo O. trifft es den berühmten Nagel auf dem gleichbekannten Kopf. Denn man muss gestehen dass der Saxophonist Joe Henwood und Schlagzeugerin Tash Keary Musik machen, die schon verrückt ist.

Alleine schon die Tatsache, das die beiden Briten ihre Musik ohne Gesang ausstatten ist schon eher ungewöhnlich. Doch dass wirkliche Weidro-mäßige ist wie der Sound klingt. Wie gesagt sie nutzen hauptsächlich Saxophon und Schlagzeug. Letzteres überschlägt sich wie ein Kirmes-Karusell, welches außer Kontrolle geraten ist. Der Takt wechselt blitzschnell ihr Äußeres und man wird schwindelig dem zu folgen. Auch weil sie machtvoll daher kommen und dann auch merkwürdig schnell tänzelt einen begegnen. Das Saxophon ist selten feinfühlig und schießt meist eher queer. Manchmal tauchen auch noch andere Instrumente auf, meistens ist es ein Bass.

Klanglich kann man die Musik schwer verordnen. Vielleicht kann man es Post-Punk-Drum-and-Bass nennen. Doch wenn man sich darauf einigen kann, preschen sie in ein andere Richtung vor, beispielsweise Post-Rock und dann wieder Metal und dann gerne No-Wave. Insgesamt ist eine irre Fahrt, die sich anfühlt wie eine Geisterfahrt auf der Autobahn bei Tempo 180. Das ganze macht auch ordentlich Spaß.

Doch man muss auch gestehen dass man nach dem Durchlauf ein wenig Zeit braucht um sich davon zu erholen. Danach hat man aber auch nicht so schnell dass Bedürfnis, „Weidros“ nochmal komplett durchzuhören. Einzelne Tracks aber gerne um seine Ohren und Selle frei zu pusten und es nach einem Track von Death From Above 1979 dazu zu tanzen.


Erschienen bei: Speedy Wunderground / PIAS

https://www.speedywunderground.com/