Mathias Schaffhäuser – Singing about It

Beim zehnten Solo-Langspieler „Singing About It“ von Mathias Schaffhäuser ist der Name Programm. Wobei in der Musik von ihm immer vereinzelt Gesang vorhanden war, doch seit dem 2016er Werk „Diderot“ ist er noch prägender.

Doch auf „Singing about It“ ist bei jedem Track Gesang vorhanden, und wenn nicht, dann wird gesprochen. Auch ist man poppig, wobei der Wahl-Kölner vor über 20 Jahren „Hey Little Girl“ von Icehouse coverte. Doch ganz so Hit-affin geht es bei „Singing about It“ nicht mehr zu. Trotzdem ist dieses Album kein Track- sondern ein Song-Album. Die elektronischen Klänge dienen meist eher dazu den Gesang und die Melodie zu unterstreichen oder zart zu formen.

Etwa „I Fall with You“, der zwar ein wenig bedrohlich anmutet, doch die Wurzeln in seinen Gigs hat. Und diese sind dynamisch, aber dennoch haben sie mehr an Dunkelheit eingenommen. Ein gutes Beispiel ist das Titelstück, das sich manchmal dunkel aufbäumt, dann aber im Gesang eher elegant klingt wie Bryan-Ferry-Songs. Bei „Fancy Grey“ fühle ich mich ein wenig an Paul Hardcastles Songs nach seinem Welthit „19“ erinnert.

Bei „Be The System, Not The Symptoms“ ist der Gesang ein wenig verzerrt, hat aber eine tanzbare, technoide Dynamik. Ebenfalls die Clubtür findet „Don´t Go Crazy With Your Fatntasy“ und klingt ein wenig, als wären The Sparks in der Disco. Bei „We´re Going Wrong“ steht die Stimme von Mathias Schaffhäuser im Vordergrund. Beim Schlusslied „Keine Eile, Keine Hektik, Kein Stress“ ist der Name Programm. Mit wenigen Beats dreht dieses Lied wirkungsvoll seine Runden.

„Singing about It“ ist eine logische Folge seiner Konzerte und auch DJ-Sets, bei denen der Gesang seit längerer Zeit schon viel Raum eingenommen hat.

Erschienen bei: GMO / Alive