Jeano Elong – Jabea

Jeano Elong ist 2013 nach Hamburg gekommen. Zuvor hat der Musiker aus Kamerum eine jahrelange Odyssee erlebt. Er kam aus dem Dorf Ebdoné, welches drei Stunden Autofahrt nördlich von Doula liegt.

Er wanderte nach Tripolis, wo er lange leben konnte und sogar eine eigene Werkstatt hatte. Doch 2011 wurde Libyen von der Nato beschossen, weshalb er vor dem Krieg nach Europa fliehen musste. Er nutzte die Mittelmeer-Route und landete in Lampedusa, von dort wurde er in den Norden geschickt. So landete er in Hamburg, und da hat er sich gut eingelebt.

Jetzt ist mit „Jebea“ sein Debüt fertig. Dieses ist eine Hommage an seine Heimat, weshalb die vorliegenden elf Lieder ihre Wurzeln in kamerunischen und afrikanischen Genres wie Makossa („Mkoum“), Bikutsi („Eboma“) oder Hilife („Mboa“) haben. Gesungen wird meist in Bakaka, welches in seinem Heimatdorf gesprochen wird. Wenn man das so liest, klingt es nach einer Mixtur, die vielleicht schwer daherkommen könnte. Doch „Jabea“ funktioniert als Album wirklich gut, und durch die unterschiedlichen Stile, Klänge und Tempos bleibt dieser Langspieler spannend.

Der wahre Culture-Clash ist aber, dass dieses Album in der Hansestadt Hamburg entstanden ist. Vor allem sind es nur Hamburger Musiker, die hier beteiligt sind. Der Label-Besitzer von Not OK Records, Christoph Twickel, hat „Jabea“ nicht nur produziert sondern auch Gitarre gespielt. Aufgenommen wurde dieses Werk dann im „Art Blakey Studio“ von dem Goldenen-Zitronen-Musiker Ted Gaier, der zudem hier auch mitgewirkt hat. Jeano Elong hat sich schnell in seiner neuen Heimat gut vernetzt und mit „Jabea“ ein vielseitiges und zudem stimmiges Debüt herausgebracht.

Erschienen bei: Not OK Records

https://www.instagram.com/jeanoelong_notokjazz/