Akku Quintet – Kinema

Wir als Norddeutsche reden ja nicht viel und sind bekanntermaßen auch nicht für zu viel Firlefanz. So betrachtet, müsste ein Nordlicht mit Vorliebe für Jazz-Musik die Musik des Akku Quintet sehr mögen. Denn die Arrangements sind durchaus minimal und es artet nicht in überbordenden Pomp aus.

Das ist auch bei dem fünften Album der Schweizer Band der Fall. Insgesamt beherbergt es vier Stücke, die mal ein bisschen länger als 2 Minuten sind, aber auch mal auf eine Viertelstunde sich ausbreiten. Dabei kommen sie, wie gesagt, mit wenig aus, was aber auch Vorteile hat. Der größte ist, dass man bei jedem Lied eingesogen wird, man das aber erst nach und nach mitbekommt. Dabei ist Vieles hypnotisch, aber die Songs variieren in ihrem Antlitz.

Gerade beim Opener „Zephyr“ kommt es vor, dass ein Klavier das einzige ist, was man hört, und dann auf einmal mit Schlagzeug und Saxophon eine Dynamik entsteht, die herrlich einfach ist. Gerade dieses Stück zeigt, wie clever dass Akku Quintet ist, und auch dass es vor der musikalischen Tür aufgeräumt ist, diese aber offen steht für andere Strömungen. Aber auch das Titelstück, denn dort gibt es Gitarren-Noise im Jazz-Umfeld, und das Erstaunliche ist, dass es ungemein gut zusammenpasst. Bei dem langen „Ink“ gibt es sehr dezente elektronische Klänge, die aber auch mit angerauten Gitarren passen.

Das Akku Quintet bringt Sachen zusammen, die vermeintlich sich schwer tun und beweisen, dass es gerade mit wenig Mitteln gut funktionieren kann.

Erschienen bei: Morpheus Records

https://www.akkuquintet.com/