Smoove & Turrel – Red Ellen

Man sagt ja, wer fleißig ist, der wird dafür auch belohnt. Von Smoove & Turrel sagt man, dass sie eine der fleißigsten Bands aus Großbritannien sind. Zugegeben, sie sind keine Workaholics wie King Gizzard & The Lizard Wizard, aber die kommen auch aus Australien. Aber immerhin ist „Red Ellen“ schon das siebte Album seit 2009, was auch schon eine amtliche Zahl ist.

Zudem muss man feststellen, dass sie jede Menge Konzerte absolviert haben, vom kleinen verrauchten Club bis zur Bühne auf dem Glastonbury-Festival haben sie schon überall gespielt. „Red Allen“ ist, wie gesagt, das neuste Werk, und es reiht sich in der typischen Smoove & Turrel-Tradition ein, und dabei meine ich nicht, dass auch diesmal ein sehr farbenfrohes Artwork für das Cover ausgewählt wurde.

Es ist wieder bei Jalapeño Records erschienen und verbindet Soul und Funk ungemein geschmackvoll mit Pop, Ja, wenn man die zehn neuen Liedern hört, dann klingen diese unbeschwert und so gut abgeschmeckt, dass man einfach den Tag genießen möchte. Viel mehr noch, fast alle Stücke haben soviel Verve, dass sie auch sehr tanzbar sind. Doch wer jetzt denkt, dass man es mit leichter Pop-Unterhaltung zu tun hat, die nebenbei die Tanzmuskulatur ansprechen soll, der täuscht sich.

Einen Hinweis kann man im Albumtitel finden, denn dieser ist Ellen Wilkinson gewidmet, und die ist eine Labour-Politikerin und Kämpferin für soziale Gerechtigkeit. So sind dann die Songs politisch und werfen auch versteckt einige kritische Worte auf. Doch diese sind versteckt, und man erkennt mehr, dass ihre Wurzeln in der nordöstlichen Arbeiterschicht Englands liegen. Dass dabei ein tolles Soul-, Disco- und Pop-Album entstanden ist, das die Wurzeln stolz präsentiert, macht „Red Ellen“ zu einem sehr schönen Werk.

Erschienen bei: Jalapeno Records