Adriana Calcanhooto – Errante
Hierzulande ist Adriana Calcanhooto nahezu unbekannt, aber immerhin gibt es einen deutschsprachigen Eintrag bei Wikipedia über die Künstlerin. Zu Recht, denn die brasilianische Musikerin ist in Südamerika bekannt, und in Portugal wurden einige ihre Alben auch schon mit Gold ausgezeichnet.
„Errante“ ist ihr neustes und schon das 16. Werk und klingt irgendwie noch immer frisch und vor allem ziemlich leicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ihre Variation vom Bossa Nova und Sama keinerlei Klischees erfüllt. Zumal sie auch ein wenig samtweichen Jazz mit einfließen lässt. Auch gibt es manchmal leicht verspielte Momente, ohne irgendwie ins Banale zu verfallen.
Sehr schön ist, wie vielseitig der Rhythmus auf „Errante“ ist. Schon der Opener „Prova Dos Nove“ beweist es mitsamt dem kräftigen Takt am Anfang, aber auch bei Stücken wie „Era Isso O Amor“. Bei dem letztgenannten Lied gibt es auch leicht fuzzige Gitarren, die aber hier in einem luftigen Umfeld sind. Auch nehmen sich die Songs selten wichtig und kommen gerne unaufgeregt daher. Das liegt daran, dass sie gerne akustische Arrangements macht, allen voran ihr Gitarrenspiel, welches zwar durchaus viele Kniffe hat, aber dennoch irgendwie entspannt daherkommt. Dazu passt dann auch ihre Stimme, die wunderbar in den Bossa Nova und Samba-Sound hineinpasst.
Man kann sagen, dass „Errante“ ziemlich stimmig ist und bei dem es dennoch immer wieder Feinheiten in den Arrangements zu entdecken gilt. Und vielleicht wird Adriana Calcanhooto hierzulande auch bekannter und der Wikipedia-Eintrag üppiger.
Erschienen bei: BMG