The Allergies – Tear The Place Up
Auch in Zeiten von schnellem und gesichtslosem Streamen lohnt es sich, als Plattenfirma an seinen Schützlingen festzuhalten. So haben die Musiker Zeit sich zu entwickeln und zu gedeihen und gut heranzuwachsen. Die feine Plattenfabrik Jalapeno Records hat 2015 The Allegies unter ihre Fittiche genommen, und seitdem hat das britische Duo fleißig Musik herausgebracht.
„Tear The Place Up“ ist das sechste Album, und wenn man es mit den ersten Werken vergleicht, ist man erstaunt, wie weit sich der Horizont von Adam Volson und Macroy Spencer mittlerweile entwickelt hat. Es gibt Ragga, Reggae und Dancehall Moves genauso wie Soul und Funk-Elemente, aber auch Latin und Afro-Klänge gehören zum Bandsound. In das ganze wird dann noch HipHop eingebaut, und ganz nebenbei lassen die beiden Musiker den guten alten Big Beat aufleben, so dass Norman Cook seine pure Freude haben wird.
Das zusammen ist dann ein voller bunter Kessel, und damit nicht genug: Mittlerweile haben die Herren aus Bristol sich einen guten Ruf erarbeitet, so dass, wenn sie rufen, viele Freunde und Gastmusiker kommen. Gekommen sind Bootie Brown von der legendären Rap-Truppe The Pharcyde, Dancehall-Held Joe Lickshot, Bluesmusiker Hound Dog Taylor, Soul-Wunderstimme Marietta Smith und Andy Cooper von Ugly Duckling. Diese ganzen Gäste befeuern alle 13 Lieder ungemein, und so ist jedes ein Tanzflächenfüller.
Dabei ein Trüffelstück zu nennen, ist schwer, denn jedes kann in Frage kommen und für ordentlich Bewegung auf Partys sorgen. Vielleicht der Opener „Green Light Go“, der musikalisch Dancemusik der Neunziger importiert, oder doch die Latin-Bombe „Vamonos“? Oder doch „Mash Up The Sound“, der auch auf Ibiza explodieren kann? Oder doch ein anderes? Sind die Stücke dann musikalisch zu komplex für Tanzmusik? Im Gegenteil, The Allergies beweisen, dass Tanzmusik nicht nur schnöde und simpel sein muss, um zu funktionieren.
Erschienen bei: Jalapeno Records