VNV Nation – Electric Sun

VNV Nation haben es geschafft, den Spagat zu wahren, nämlich lange im Geschäft zu sein, denn immerhin gibt es die Band schon über 30 Jahre. Zum anderen haben sie es geschafft, der vermeintlich schwarzen Szene treu zu bleiben, und dennoch sind sie einer der bekanntesten Vertreter dieses Genre.

Nun haben die Briten um Roman Harris mit „Electric Sun“ ihr neustes Album herausgebracht. Dieses kommt edel in Hardcover daher und sieht dann eher aus wie ein Buch. Da sind sehr schöne Illustrationen von Rudolfo Reyes und Michal Karcz zu sehen. Vielleicht ist dieses schöne Aussehen eine Wiedergutmachung, denn das letzte Album liegt fünf Jahre zurück.

Der Grund war die Pandemie, und in dieser Zeit wurde intensiv an neuem Material gearbeitet, was gut möglich war, da Roman Harris ein eigene Studio hat. Das Ergebnis kann sich hören lassen, und gleich der Opener und zudem Titelstück beeindruckt.

Es ist ein sehr wehmütiges Lied geworden, welches neben seinem melancholischen Klang doch sehr hymnenhaft ist und das von Roman Harris’ anklagendem Gesang getragen wird. Dabei sind die elektronischen Klänge durchaus oft ähnlich, haben aber immer wieder feine Facetten, die es schaffen, dass man doch nur Unikate findet. Zwischen „Invictus“ und „In The Temple“ liegen vom Tempo her doch einige Pferdestärken.

An anderen Stellen geht es düster zu, und „Propmet“ hat schon etwas Spaciges an, zum Ende von „Electric Sun“ bewegen sich VNV Nation auch mal in Ambient-Gefilden, um wenig später noch dicke Synthie-Klänge aufzutragen. Vor allem beeindruckt auf „Electric Sun“, dass VNV Nation noch immer jung klingen, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.

Erschienen bei: Anachron Spunds / Edel

www.vnvnation.com