Acua – Is There More Past Or More Future
Manchmal zählt der Prophet im eigenen Land nicht viel. Das trifft auch Acua auch zu. Die Band aus Köln hatte schon 2018 internationale Anerkennung erlebt. So durften sie damals in Kanada auftreten, und zwei Jahre später machten sich Acua auf, um eine Tour in Japan zu bestreiten.
Sie spielten viele Konzerte vor der Veröffentlichung ihres Debüts „Head Under Water“, welche 2020 erfolgte. Nun ist der Nachfolger „Is There More Past Or More Future“ fertig, und dieser ist vielseitig, klingt modern und hat dennoch Wurzeln, die im Boden der Vergangenheit wuchern. Denn das neue Album hat viele psychedelische Momente, ohne dabei wild und verpeilt zu sein. Acua wissen zudem genau, dass man auch Refrains für einen guten Song braucht.
Somit ähneln sie Bands wie The Flaming Lips, von denen sie die Zuneigung zu spacigen Augenblicken haben. Auch kann man Musik von Tame Impala finden, allerdings zu ihrer „Lonersim“ Phase. Man erkennt, dass die Band schon weiß, was sie will und wohin die Reise gehen soll. Dazu schaffen sie es auch, dass die Musik zwar Leichtigkeit hat, und dennoch haben die Songs die Gabe, Sog zu entwickeln.
Manchmal findet man auch kleine Hits wie „Ghist Train“, der wie ein obskurer Disco-Song klingt, irgendwo zwischen Hot Chip und Human League, und mit dem Gesang von Sängerin Caroline und Sänger Patrick noch smarter wird. Man bemerkt, dass Acua wissen, was sie wollen, aber sie haben sich auch Türen offengelassen. Man darf also gespannt sein.
Erschienen bei: Papercup Records