Niton – Cemento 3D

Niton feiern dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen, und schon letztes Jahr haben sie sich und auch ihren Fans ein kleines Geschenk gemacht. Sie haben den Song „Maas“ auf einer Art Flexi Disc physisch verewigt. Man kann sagen, es ist eine kleine Schallplatte welche kleiner ist als eine 7-Inch. Da steckt viel Liebe und Leidenschaft drin.

ngeschulte Menschen würden das der Musik allerdings nicht zwingend bescheinigen. Doch das ist falsch, die Musik des schweizerisch-italienischen Trios ist nur nicht für Ohren, die am liebsten Radio-Musik hören und Melodien lieben, sondern die abstrakte elektronische Musik schätzen, die mehr für den Kopf als für die Füße ist.

Man kann auch sagen, dass Niton weiterhin sich der Avantgarde hingeben, die zwar vom Gehirn geleitet wurde, aber auch nicht zu verkopft daher kommt. Zudem vermengen sie auch gerne die Genres, und das beweisen sie schon beim Eröffnungsstück „Usimende“; da hat man das Gefühl, in einem Horrorfilm-Soundtrack gelandet zu sein, bei dem man aber auch ungewöhnliche Jazz-Momente und Krautrock finden kann.

„Sima“ hingegen hat mittelsanften Gitarrenlärm zu bieten, der vielleicht ein neues Genre, nämlich das des Slowcore Industrial begründen könnte. In anderen Augenblicken gibt es Klangfetzen, Field-Music und auch Ambient ist manchmal nicht weit. Auffallend ist, dass die Stücke eher Struktur haben und nie in Unordnung oder gar Chaos verfallen.

Lediglich „Maas“ (welches auf dieser tollen FlexiDisc zu bekommen ist) lässt Unordnung zu, und dieser Song häutet sich und ordnet sich somit auch immer wieder neu. Insgesamt ist „Cemento 3D“ ein Langspieler, welcher für Menschen geeignet ist, die gerne klangliche Grenzen überschreiten und Avantgarde schätzen.

Erschienen bei: Pulver und Asche

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