Howard Jones – Dialogue

Alle, die jetzt spürbar über 40 Jahre alt sind, werden jetzt denken: „Howard Jones, den gibt es noch?“ In der Tat, man muss gestehen, dass man die Karriere des Blondschopfes nach seinem großen Hit „What Is Love“ aus dem Jahre 1984 nicht weiter verfolgt hat. Das Erstaunliche ist, dass der Brite nie die Flinte ins Korn geworfen hat.

Im Gegenteil, Howard Jones lässt sich seitdem nicht davon abhalten, neue Musik aufzunehmen, und so ist das neueste Album „Dialogue“ geschätzt sein 24.. Allein über die Tatsache, dass er sich nie davon hat abbringen lassen, sorgt dafür, dass man ihn schätzen muss. Auf diesem Album schüttelt er die Würfel nicht neu. Aber der Keyboarder und Sänger ruht sich auch nicht aus und wärmt seinen Sound nicht auf.

Denn man darf sagen, dass die acht Lieder keinen alten Fan verprellen und sogar ein paar neue Fenster öffnen. Denn sie haben einen leicht elektronischen und manchmal auch Techno-poppigen Sound. Zudem ist auch der gewohnte Synthie-Sound geblieben, doch er ist nicht angestaubt. Manchmal setzt er auch aktuelle Spielereien wie Vocoder-Gesang ein, wie man es bei den leicht angetechten „Who You Really, Want To Be“ bemerkt. Was einem auffällt und das war auch bei vielen anderen Langspielplatten der Fall, ist, dass Jones sich vor allem dem Sound widmet.

So kommt es vor, dass er den Song ein wenig hinten anstellt, wie bei „You Feel Love“, bei dem er treibenden Synthie-Sounds freien Lauf lässt und den Gesang durch die Effektgeräte jagt. Aber es gibt als Gegengewicht auch Songs, die kleine Hits sind, die auch auf sein Erfolgsalbum „Humans Lip“ gepasst hätten, wie das schüchterne „Formed By The Stars“, das leicht funkige und groovige „Celebrate It Together“ und das Schlusslied „I Believe In You“.

Bei diesem ist auch Funk zu spüren, dezente Experimente mit elektronischen Klangkisten sind auch möglich, und Howard Jones singt fast wie früher, auch wenn auch hier der Vocoder mal angeschaltet wird. Aber bei diesem Stück kann man als alter Fan wunderbar anknüpfen und auch Songs spüren. Howard Jones bekommt es auch besser hin als viele andere aus der Dekade. Das alleine zeigt, dass „Dialogue“ doch recht gut ist und Howard Jones noch mehr kann als sein schönes „What Is Love“.

Erschienen bei: Dtox Records

http://www.howardjones.com/