Whomadewho – UUUU

Das Format des Albums wird in der elektronischen Musik meist stiefmütterlich behandelt. Da zählt meist der einzelne Track. So betrachtet, stechen Whomadewho doch ziemlich hervor, denn seit dem gelungenen Debüt, „Whomadewho“ (2005), mit dem sie gleich ihren Durchbruch schafften, ist „UUUU“ mittlerweile ihr achtes Album, und auch bei diesem machen sie keine Fehler.

Im Gegenteil, man darf behaupten, dass Whomadewho Alben wirklich gekonnt beherrschen und sich darin sehr gut ausdrücken können. Vor allem schafft es das dänische Trio, dass ihre Musik durchaus langsam ist und auch mal eine gewisse zarte Melancholie innehat. Doch viel bezaubernder ist das Kunststück, dass sie trotz meist langsamen Tempos immer ungemein verführerisch klingen und fast immer einen guten Groove herausfeilen. Somit funktionieren sowohl ihr ganzes Repertoire als auch die neuen Stücke ebenso auf dem Konzert. Wer einmal einem beigewohnt hat, wird diese Aussage unterstreichen, denn Whomadewho sind live das, was man als mitreißend bezeichnet.

Noch eine Stärke ist, dass ihre Songs immer eine herrlich charmante Melodie in den Liedern einbauen. Letztere Stärke ist auf „UUUU“ ein wenig zurückgegangen, aber halt nicht gänzlich aufgegeben. Die Dänen haben diesmal Soundscapes vor die Melodien gepackt und wollen nicht den schnellen Hit erzielen., Wobei sie noch nie gezielt darauf hin gearbeitet haben. Sie sind diesmal ein wenig mehr für Klangbilder zu haben. Schon der Opener „The Fall“ klingt wie Pink Floyd, wenn sie in jungen Jahren den Dance gelernt hätten, doch die Soundscapes haben durchaus einen ähnlichen Ansatz. Auch lassen sie gerne mal die Klänge in die Weite laufen, wie etwa bei „Elsewhere“, und um nochmal auf Pink Floyd zu kommen: Die Dänen besingen bei einem Lied auch den Mond. Wobei das sicherlich Zufall ist.

Gewollt hingegen ist, dass sie in vielen Songs auch mal treibende elektronische Beats einsetzen. Was „UUUU“ auch bietet, ist, dass vieles doch durchaus aus anderen Dekaden stammen könnte, ohne dabei oldschoolig zu klingen.

Erschienen bei: Embassy One

whomadewho.dk