Röyksopp – Profound Mysteries II

Vor acht Jahren haben Röyksopp verkündet, sich für immer vom Format des Albums zu verabschieden. Das Vorhaben hielt bis zu diesem Frühjahr, da kam ihr siebter Langspieler heraus. Der war dann doch eher von ruhiger Natur und hatte wenige Songs, die sich schnell erschließen lassen.

Man kennt es ja von Svein Berge und Torbjörn Brundtland, dass wenn ein Album kommt, das nächste manchmal sehr schnell kommen kann, man erinnere sich an die beiden Werke „Junior“ und „Senior“. Jetzt ist innerhalb dieses Jahres schon das zweite und zugleich achte Album da. Dieses bezieht sich auf den Vorgänger, weshalb es „Profound Mysteries II“ betitelt wurde. Man kann es somit eindeutig als Fortsetzung betrachten, weshalb sich auch die Ideen im Groben ähneln.

Es sind oft ruhige Songs geworden, die manchmal schon etwas schön Naives, Verträumtes haben. Da wäre „Let´s Get It Right“ zu erwähnen, welches ein wenig an lieblichen Italo-Disco erinnert. Auch „Oh Lover“ hat eine poppige Melodie, die sehr schwelgerisch ist und durchaus auch schon in den Achtzigern entsprungen sein könnte. Ja, dieses Album bezieht die meiste Kraft aus der Vergangenheit, so hätte „Unity“ in den Neunziger Jahren als House-Song bestimmt Karriere gemacht, und „Controll“ ist erstaunlich technoid. Doch es gibt halt auch viele Stücke auf „Profound Mysteries II“, die sehr in sich gekehrt sind, wie „Sorry“, bei dem Tasteninstrumente auf Moll gestimmt sind, wo auch die männliche Stimme bedächtig und eine eingängige Melodie nicht zu finden ist.

Röyksopp wollen auch auf dem zweiten Teil keine großen Hits erschaffen, es scheint so, als wollten die beiden Männer aus Norwegen hier ein Album erschaffen, welches Zuhause sich entfalten soll.

Erschienen bei: Embassy Of Music

profoundmysteries.royksopp.com