Barzin – Voyeurs In The Dark
Man vermutet, dass viele Bands unbedingt den Erfolg wollen und von unzähliger Verbreitung ihrer Musik und vollen Konzertsälen auf der ganze Welt träumen. Doch diese Träume erfüllen sich nur sehr selten, und man kann es schon als großen Erfolg betrachten, wenn man einige Jahre besteht.
So betrachtet, reden wir bei Barzin von einer erfolgreichen Band, immerhin existieren sie seit 1995. Das muss man auch erst einmal hinbekommen, zumal die Band eher geringen Bekanntheitsgrad vorweisen kann. Doch so ganz kann man es nicht verstehen, denn die Platten haben immer ein hohes Niveau, da muss man nur an deren tolles 2006er Album „My Life In Rooms“ denken. „To Live Alone In That Long Summer“ war 2013 das letzte Werk, und man dachte, sie hätten die Flinte ins Korn geworfen.
Doch gerade, als man dieses dachte, kommt nach neun Jahren der Nachfolger „Voyeurs In The Dark“ heraus. Der Name klingt dunkel und das ist das Album sicherlich auch, aber für die kanadische Band ist diese Platte doch recht locker. Sie ist meist luftig, was daran liegt, dass die Band sich Gedanken gemacht hat. Herausgekommen sind sehr aufgeräumte Arrangements, die in keinem Moment überladen sind. Stattdessen gibt es feine kleine Beats, die es sich schön in den Ohren gemütlich machen.
Das erkennt man beim Titelstück und zudem Opener. da hört man neben Beats auch Gitarren und Bass, aber vor allem gut ausstaffierten sanften Gesang, wobei dieser beim sechsten Werk eher eine untergeordnete Rolle spielt. Man vermisst es im ersten Moment auch nicht zwingend, wobei dadurch sich hier kein markanter Song oder gar Hit hervortut.
„Voyeurs In The Dark“ lebt eher von der Atmosphäre und bedient zudem eine große Bandbreite, die von Kammerpop, luftigem PostPunk über DreamPop bis hin zu Jazz-Stücken wie „It´s Never Too Late To Lose Your Life“ reicht. Schön, dass Barzin diese Erfolgsgeschichte mit einem weiteren Kapitel fortgesetzt haben.
Erschienen bei: Monotreme Records