Bloc Party – Alpha Games

Das Schöne an Bloc Party ist, dass man immer das Gefühl hat, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist. Auch wenn man immer das Gefühl hat, dass sich die Band in eine Sackgasse manövriert hatn, kriegt sie doch immer wieder eine Kehrtwendung hin. Letzte Sackgasse war, dass die Band langsam zu einer Band um Kele Okereke mutierte und das Bandkarussell sich schon lange drehte.

Das sorgte immer dafür, dass man nie erahnen konnte, in welche Richtung neue Songs gehen würden. Jetzt ist das sechste Album „Alpha Games“ da, und dieses schafft es seit langen mal wieder, dass man begeistert wird, und zudem gelingt es, dass beide Herzen von Kele in Einklang gebracht wurden. Der Frontmann ist bekannt dafür, dass er Indie-Rock-Songs liebt, aber auch gerne mal elektronischen Clubmusik schätzt. Gerade bei letztem Genre hat er oft bewiesen, dass er dort sehr breit aufgestellt ist, sogar bis zu Eurodance.

Gut, das hört man nicht auf „Alpha Games“, aber diesmal verbinden Kele und seine Mitstreiter Rock mit Clubmusik. Man darf aber ehrlich sein, dass der IndieRock-Anteil doch viel größer ist. Schon die Begrüßung „Day Drinker“ lässt die alten Schmetterlinge frei, die einem damals bei „Silent Alarm“ im Bauch vor Freude geflattert haben. Das folgende „Traps“ beweist, dass die Band auch richtig kraftvoll rocken und dennoch die verstaubten Indie-Tanzflächen füllen kann, und sogar Luftgitarren-Battle wäre möglich.

Man merkt schnell, dass Bloc Party so vital wie lange nicht mehr klingen, und das tut echt gut. Der Block geht nach vorne, und es wurde vieles beiseite geschoben, so dass man die Energie wieder sofort erlebt, und auch die alten Werte tauchen wieder auf, deswegen gibt es auf „Alpha Games“ viele Hits. Zugegeben, keine Übersongs wie „Banquet“, „The Pioneers“ oder Like Eating Glass“, aber dennoch reißen einen die meisten neuen Songs mit. Und ab und dann gibt es auch kleine elektronische Augenblicke wie bei „Rough Justice“.

Eine kleine Schwäche gibt es dann aber doch, denn manchmal ist der Gesang wechselhaft, dann wird mal gesungen und anschließend in Sprechgesang gewechselt, was an einigen Stellen ungelenk wirkt. Doch man darf zugeben, dass „Alpha Games“ eines der besten Alben ist und es wieder richtig Spaß macht, Bloc Party zu hören.

Erschienen bei: Infectious Music

www.blocparty.com