Miles Kane – Change The Show

Man denkt ja immer, wenn man von einem bekannten Musiker unterstützt wird, dann läuft die Karriere von selbst. Bei dem ersten Solo-Versuch „Colour Of The Trap“ des ehemaligen The Rascals Musikers und bei den famosen The Last Shadow Puppets, Miles Kane, hatte er Noel Gallagher als Fan. Doch damit nicht genug, der ehemalige Oasis-Kopf hat sogar mitgewirkt, dennoch war die Platte 2011 dann doch eher Blei im Regal als ein Verkaufsschlager.

Auch sonst nimmt man Miles Kane eher als Zweite-Reihe-Musiker wahr, und zuletzt hat er einen Song für Lana Del Rey geschrieben. Nun ist aber sein viertes Album erschienen, und das hat schon einen Titel, welcher ihn mehr Richtung Scheinwerferlicht bringen soll, nämlich „Change The Show“. Dabei blendet dieses Licht nicht, sondern ist ein wenig gedimmt. Diesmal gibt es zwar auch britischen GitarrenRock und-Pop, aber diesmal lebt der Brite auch seine Vorliebe für Northern Soul aus. Dabei zeigt er sich sehr vielseitig in diesem Genre, und das gleich bei den ersten Songs.

Der Opener „Tears Are Falling“ ist ein kleiner Schmachtfetzen, bei dem aber kein Kitsch trifft, sondern der einen berührt. Das nachfolgende „Don´t Let It Get You Down“ kommt mit ordentlich Tempo und feurigem Soul daher und klingt zudem wie ein Style-Council-Song mit Twang-Gitarren und Dschungel-Rhythmus. Diese beiden Stücke begeistern einen, und so ähnlich geht es weiter. Denn diesmal hat er durchaus große Songs dabei, die allesamt eher in den sechziger Jahren verhaftet sind, und in diesem Jahrzehnt gab es auf der Insel bekanntlich musikalisch viel zu entdecken. Das weiß Miles Kane auch, und dennoch ist dieser Ausflug in die Vergangenheit meist herrlich unaufgeregt.

Auch schön ist, dass er zwar diese Musik liebt, sich aber nicht in Details verheddert. Mit „Change The Show“ erlebt man ein Album mit Herzblut und einen Miles Kane, der sich mehr in den Mittelpunkt mit Northern Soul rückt.

Erschienen bei: BMG / Warner

mileskane.com