You Said Strange – Thousand Shadows Vol. 1

Giverny ist ein kleines Örtchen in der Normandie, welches eine lange Geschichte hat und vor allem sehr schön sein muss. Zumindest hat Giverny jede Menge Maler hervorgebracht, der bekannteste ist sicherlich Claude Monet, und dabei ist die Ortschaft nicht groß. Gerade einmal 500 Menschen leben dort, aber in den letzten 100 Jahren hat es kein wirklich nennenswerten Künstler aus diesem Ort auf die Weltbühne geschafft.

Ist ja auch nicht groß, und dennoch haben sich vor elf Jahren einige Bewohner zusammengetan, um die Band You Said Strange zu gründen. 2015 gab es dann auch die ersten Singles in Form von CD oder Vinyl. Alleine an dieser Tatsache bemerkt man, dass die Band, mittlerweile zum Quartett verkleinert, Musik aus Leidenschaft macht. Drei Jahre später erschien das Album-Debüt „Salvation Prayer“, und danach passierte erst einmal nicht viel. Man dachte, dass wieder eine hoffnungsvolle Band vom Radar verschwunden wäre.

Nun kommen sie mit dem Nachfolger um die Ecke: „Thousand Shadows Vol. 1“. Dieses Werk zeigt, dass neben bedeutenden Malern die kleine Gemeinde vielleicht auch für Musiker bekannt werden sollte. Denn diese Platte weiß gleich zu begeistern, sie vermengen hier wunderbar Post-Punk mit sehr düsteren Momenten, und dabei gelingt es You Said Strange, nicht bedrückend zu wirken. Das Eröffnungsstück „Mourning Colors“ zeigt sich beweglich und verändert sich immer wieder, ohne seine Identität über Bord zu werfen.

Ja, die Band schafft es bei den acht Songs, immer packend und dringlich zu klingen, legt sich aber nicht fest, wie es weitergeht. Es wandelt sich immer, und man ist immer gespannt. „Thousand Shadows“ ist sicherlich der Hit auf der Platte der durchaus im weitesten Sinne sich an Bands wie Black Country New Roads oder Fontaines DC orientiert, bei dem auch mal Post Rock ausgelotet wird. Doch auch Shoegazing bringen die vier Herren von You Said Strange hier kraftvoll auf die Bühne, wie bei „So Sorry“. Dazu wagen sie auch mal die Füße ins leicht Spacige, und auch mit Psychedelischem überraschen You Said Strange. Wenn die Band so weitermacht, wird Giverny nicht nur wegen Monet bekannt sein.

Erschienen bei: Exag Records / Le Cépe Records

yousaidstrange1.bandcamp.com/music