Black Flower – Magma

Black Flower haben sich zu einer kleinen Jazz-Sensation gemausert, und dabei kann man auch beim neuen Album „Magma“ nicht dingfest machen, woher die Band stammt. Viel zu gekonnt verschleiern sie erneut ihren Sound, und man kann richtig ein wenig als Trüffelschwein tätig werden und hat immer Glück.

Man findet unterschiedliche Sounds, die auch aus unterschiedlichen geographischen Ecken kommen und sich zu einem durchaus stimmigen aber nicht gefälligen Werk zusammenfügen. „O Fogo“ zeigt seht gut, wie groß ihre Bandbreite ist. Am Anfang hört man Flöten, die einen mantramäßig becircen, dann taucht eine Farfisa-Orgel auf und ein mittelschwer vertrackter Rhythmus. Dazu kommen dann auch dubbige Sounds, und man erkennt, wie viele Wendungen möglich sind bei den Belgiern.

So betrachtet, ist der Albumtitel auch gut gewählt, denn wie Magma bewegt sich die Musik und gestaltet sich neu, und man weiß nie, wie es am Ende fertig aussehen wird. Auch bei der Musik weiß man nie, wann sie fertig ist, und das ist gut. Man entdeckt immer wieder Neues und Drehungen und neue Facetten. Zu den wichtigsten Facetten und Genres gehären neben dem Hauptzutat Jazz die afrikanischen Musik und vorzugsweise Ethiojazz. Das ist ein Genre, das sich vor allem in den letzten Jahren wieder einer ungeahnte Beliebtheit erfreut und dessen bekanntester Musiker Mulatu Astake mittlerweile auch außerhalb Afrikas und des Jazz geschätzt wird.

Wer sich darunter nichts vorstellen kann, der sollte sich das Lied „The Forge“ anhören. Hier erlebt man, wie treibend und wie sehr die Musik gekonnt im Loop sich aufhält und wie man hier eingesogen wird. Auch beeindruckend ist, wie die Black Flowers auch mit ganz dezenter Elektronik umgehen, wie bei „Morning in the Jungle“, das an die leicht in Vergessenheit geratene TripHop-Band Lamb erinnert. Erstaunlich, wie weit der Sound von Black Flowers aufgestellt ist. Da ist es auch völlig egal, wo die Band herkommt.

Erschienen bei: Sdban Ultra

www.blackflower.be