Charlotte OC – Here Comes Trouble

Man hört es „Here Comes Trouble“ nicht an, aber bei diesem Album war die Sängerin Charlotte OC auf Selbstzerstörungsmodus geschaltet. Gut, der Titel des zweiten Albums deutet es schon an, aber die Musik vermittelt nicht den kurzfristigen Raubbau, den Charlotte Mary O´Connor an sich betrieben hat.

Der Grund für das Ausflippen war, dass innerhalb von zwei Monaten Vieles passierte und sie dieses in Form von Party, Alkohol und ungesundem Essen auslebte. Jetzt könnte man vermuten, dass hier Krawall und Remmidemmi zu hören ist, doch die Musik ist sehr stimmig. Keine Party-Hymnen, dafür introvertierte Musik, die eine Melange aus Folk, Soul, R´n´B und gutem Pop zu bieten hat.

Dabei ist diese Mischung ziemlich ausgeglichen und hat auch immer eine gewisse Verschlossen- und auch Dunkelheit zu bieten. Aber keine Variation, in der man heruntergezogen wird, nur eine, mit der man sich in die Situation von Charlotte OC hineinversetzen kann. „Here Comes Trouble“ hat einige intime Momente parat, und die können auch so sein, dass man leicht durch die Wohnung tänzelt. Aber man kann sich auch in eine Kuscheldecke verkriechen, um mit Charlotte OC das Leid zu teilen.

Bei dieser Mischung ist es nicht verwunderlich, dass es kaum klassische Hits gibt. Lediglich der Opener „Bad Bitch“ und „Forrest“ sind charmante Hits, die bei mutigen Radio-Stationen bestimmt häufiger gespielt werden. Ansonsten ist „Here Comes Trouble“ ein stimmiges Album, welches gar nicht auf Krawall gebürstet ist, dafür eine ideale Herbstplatte.

Erschienen bei: Embassy Of Music

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