Santiano – Wenn die Kälte kommt
Beim neuen Santiano-Album „Wenn die Kälte kommt“ handelt es sich um ein Konzeptalbum. Wenn man ehrlich ist, ist ja jede LP von den Nordlichtern eines mit Konzept dahinter. Es geht schließlich immer irgendwie um das Meer und Seefahrt. Im weitesten Sinne ist es auch diesmal so, und dennoch ist der Hintergrund des Werkes ein anderer.
Die Geschichte dazu ist mehr als hundert Jahre her, als der norwegische Seemann und Polarforscher Roald Amundsen sich aufmachte, um als erster Mensch den Nordpol zu erreichen. 103 Jahre später machte sich Arved Fuchs sich auf den Weg, um den Zustand des Nordpols zu erforschen. Und bei „Wenn die Kälte kommt“ geht es diesmal nicht vordergründig um den Kampf gegen die Naturgewalten, die einen an dem nördlichsten Punkt der Welt piesacken.
Vielmehr geht es auch um die Sensibilisierung für die Veränderung der Natur. Diese verändert sich ja erschreckend, und darauf machen sie aufmerksam, aber es geschieht nicht mit mahnenden Worten und erhobenem Zeigefinger. Soll heißen, dass die musikalische DNA erhalten geblieben ist und man weiterhin angerockten Shanty bekommt, der stimmig klingt, zudem sind die Lieder auch wieder ungemein eingängig.
So passen die Songs auch zum schon vorhandenen Werk. Ein wenig neu ist, dass der Shanty diesmal nicht immer im Vordergrund steht und offensichtlich ist. An vielen Stellen ist Irischer Folk nach vorne gekommen. Aber den Elfmeter, den Nathan Evans mit dem Überhit „Wellerman“ aufgelegt hat, mussten Santiano nun verwandeln. Und so haben sie den Briten eingeladen und den Song gemeinsam eingespielt und zudem noch ein neues Publikum erreicht.
Erschienen bei: We Love Music / Universal