João Donato – Jazz is Dead
Die „Jazz is Dead“-Serie wurde von den beiden Jazz-Liebhabern und Musikern Adrian Younge und Ali Shaheed Muhammad ins Leben gerufen. Dabei musizieren die beiden immer mit einer Legende zusammen, und mittlerweile ist die siebte Ausgabe fertig.
Diese ist diesmal mit dem brasilianischen Pianisten und Sänger João Donato entstanden. Dieser hatte vor allem zwischen 1965 und 1975 viele Platten herausgebracht, die vom Jazz, Fusion aber auch von Latin-Sounds betrieben waren. Zwischendrin wurde es ruhig um den Mann aus Rio Branco, und erst nach dem Millenniumswechsel war er wieder richtig aktiv. Seitdem gab es unzählige neue Alben. Nun gibt es eines mit Adrian Younge und Ali Shaheed Muhammad, für die eben erwähnte Serie aufgenommen.
Die klingt ungemein frisch und ist zudem durchaus sehr verspielt. Vor allem liegt das daran, dass hier Latin-Sounds mit vielen Gesichtern zu erkennen sind. Es ist immer Verve vorhanden, und die Arrangements tänzeln manchmal sinnlich und dennoch schnell, wie bei „Liasons“, und dennoch hat es auch tolle Beats wie beim Opener „Nao Negue Seu Coracao“ . Letzteres würde einen nicht verwundern, wenn es als HipHop-Sample demnächst zum Weltruhm gelangt.
Man merkt, dass alle drei Musiker ihr Können offenlegen können, denn es gelingt ihnen, auch mal Sounds anschwellen zu lassen um dann wieder in entspanntes Fahrwasser zu bugsieren, wie bei „Desejo De Amor“. Gerne gibt es auch sinnliche Momente wie „Aquarius“, das auch mit Gesang von João Donato herrlich warm und soulful klingt. Man kann sagen, dass die siebte Ausgabe der „Jazz Is Dead“-Serie bisher die beste ist, da hier viel gewagt und alles gewonnen wird.
Erschienen bei: Jazz Is Dead