Bartleby Delicate – Deadly Sadly Whatever
Nach einigen digitalen Singles, die in seiner Heimat vermutlich nahezu jeder kennt, kommt das Debüt „Deadly Sadly Whatever“ von Bartleby Delicate. Warum sollte jeder in seinem Land seine Songs kennen? Weil in Luxemburg knapp 630.000 Menschen leben, und da fallen musizierende Menschen dann doch mal auf.
Nun soll es aber auch woanders klappen, und so ist „Deadly Sadly Whatever“ nun draußen, wobei mit sechs Songs auch nicht reichhaltig bestückt, vielleicht gibt es deswegen noch einen namenlosen Hidden Track. Musikalisch ist das ein wenig so, wie das Cover aussieht. Dort scheint Bartleby Delicate mitten am Tage noch zu frühstücken, und so ist seine Musik ein wenig verschlurft und selten Prototyp von einem eingängigen Song.
Komischerweise ist der „Sleeping Song“ der erste, der sich im Gedächtnis ablagert, zwar ein wenig verschlafen, aber mit einer Melodie, die sich immer wieder aufbaut und mit hippeligen kleinen elektronischen Klängen für „Insomnia-Momente“ sorgt. „Plastic Flowers“ hingegen wäre eher ein Hit, ist aber nicht so markant und eher ein wenig balladesk. Am ergreifendsten ist „Winters Dark“, ein schön saftiger Folk-Song, der auch Melancholie offen zulässt.
Der Schlusssong (vor dem Hidden Track) ist durchaus intim und Dream-Folk. Vielleicht hätten noch ein oder zwei mehr Songs „Deadly Sadly Whatever“ gut getan, aber ansonsten solide Leistung.
Erschienen bei: Listen Records