Lüt – Mersmak

Dass Maskus Danjord noch sprechen kann, da muss man sich ja mal wundern. Denn auch beim zweiten Album seiner Band Lüt verlangt er seinen Stimmbändern so einiges ab. Er krakeelt, kreischt und schreit sich durch die neuen Songs, als gäbe es einen Preis dafür. „Mersmak“ heißt das neue Werk von der Gruppe, der Lars Ulrich so huldigt.

Bei diesem haben die fünf Norweger wieder einen Hybrid aus Punk, Alternative Rock und Metal erschaffen, doch Lüt schaffen es auch mal, den Fuß vom Pedal zu nehmen. Dabei geht aber der Druck nicht verloren, das kann man bei dem Song „Indiä“ hören, Der fängt mit dunkler Atmosphäre an, Gitarren schwimmen am Anfang fast entspannt vorbei. Doch dieses steigert sich, ohne in Zeitdruck zu verfallen, um am Ende immer mehr Dynamik aufzubauen. Manchmal gibt es dann zu dieser Dynamik auch ein wenig Dramaturgie, aber immer im gesunden Rahmen.

Was die Musik von Lüt besonders macht, ist, dass sie in ihrer Muttersprache singen. Das sorgt dafür, das dieses Album schon ein wenig exotisch klingt, und dennoch ist es nicht zu sperrig. Das bemerkt man schon beim Titelstück, dieses ist so simpel, dass man es schon beim zweiten Hören mitsingen kann. Man muss auch gestehen, dass Lüt es verstehen, Songs komplex klingen zu lassen, und doch sind es oft klassische, einfache Rockstrukturen.

Das klingt böse, ist aber nicht so gemeint, denn Songs wie „Lütetro“ sind effektiv und wirkungsvoll, und auch, dass sie bei „Ingenting Ä Angre Pä“ den Achtzigern unverblümt huldigen, macht nichts. Es sorgt eher dafür, dass „Mersmak“ ein richtiger Spaß ist.

Erschienen bei: Crestwood Records / Warner

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