Iran – Aemila

Der erste Verdacht ist falsch, die Band Iran stammt nicht aus dem so benannten Land, sondern ist in Italien beheimatet. Aber die Herkunft der Gruppe ist auch egal, denn ihre Musik endet nicht am Schlagbaum und macht auch vor Genregrenzen nicht Halt. Das bedeutet aber auch, das man für die Musik bereit sein muss.

Zumal die Musiker nur ihre Instrumente sprechen lassen und selber schweigen. Dafür sind ihre Musikgeräte richtig redselig, und mit diesen wagen sie Experimente. Dabei ist der Geist frei und nimmt einen mit auf eine Reise zwischen rauem Gitarrenklang und freigeistigen Klangflächen. Dazwischen hektische Rhythmen, und im Gegenzug auch sanftes Brummen. Elektronik trifft auf Rock, doch keines davon ist stilistisch mit Klischees beladen.

Man muss aber feststellen, dass die sieben Songs immer treibend sind und nie im Stillstand verharren. Ebenfalls ist alles hier frei, und so muss man zwangsläufig an Krautrock denken, und in der Tat kann man sagen dass Iran auf „Aemila“ hier reichlich davon ausgeübt haben. Aber da ist auch die Weite, und gelegentlich hat man das Gefühl, klanglich zwischen Nahem Osten und Wüstenrock gelandet zu sein.

Für wen das noch nicht Stilmix genug ist, der wird sich freuen, dass hier gerne auch mal Post-Rock passende Akzente setzt. Man muss feststellen, dass alles zusammen dann aber doch oft ein stimmiges und dynamisches Gesamtbild ergibt. Und so ist man auch gespannt am Zuhören bei „Aenima“ von Iran.

Erschienen bei: Aagoo Records

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