Berlin – Strings Attached

Denkt man an die Band Berlin, dann denkt man zu allererst daran, dass es doch ein One-Hit-Wonder ist. 1986 lieferten sie zum Film „Top Gun“ den Hit „Take My Breath Away“, und dieser ist unvergessen. Nun werden viele denken, dass es Berlin eigentlich nicht mehr geben kann. Zugegeben, die Band die sich 1979 zusammengefunden hatte, hat kurz nach ihrem Erfolg sich aufgelöst.

Doch kurz vor dem Millennium hat es der Band irgendwie in den Fingern gejuckt, und seitdem gibt es neue Alben, drei Studio,- Live- und Remix-Werke. „Strings Attached“ ist ihr neuestes, und nach vierzig Jahren so etwas wie eine Werkschau ihres Schaffens. Dazu ist die Band wieder in der klassischen Besetzung, Terri Nunn (Gesang), John Crawford (Bass), und David Diamand (Keyboards) unterwegs, und dennoch ist hier etwas anders.

Schließlich haben die drei ihre wichtigsten Songs allesamt mit einem Symphonie-Orchester neu eingespielt. Das tut den Songs durchaus gut, vor allem dem besagten bekannten Hit. Denn der Filmsong hat von Natur schon etwas Schwelgerisches, und der Gesang von Terri Nunn hat die 34 Jahre hörbar gut überstanden. Die Band legt bei den Überarbeitungen schon viel Wert darauf, dass die Songs ihren ursprünglichen Charme behalten.

Ihr 1982er Hit „The Metro“ (diesen haben beispielsweise sogar System Of A Down mal gecovert) hat noch seinen schnellen und maschinellen Rhythmus und die New-Wave-Ausstrahlung, nur kommen flinke Streicher dazu. Auch das Anrüchige aus ihrer ersten Single „Sex (I Am)“ ist erhalten geblieben, und diesen Song kann man sicherlich als Blaupause für Goldfrapps Album „Black Cherry“ betrachten. Man merkt auch nach fast 40 Jahren, dass die Musik noch zeitgemäß ist und man sie nicht nur an dem einen Hit dingfest machen darf.

Erschienen bei: August Day / Rough Trade

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