Emma Donovan & The Putbacks – Crossover

Es klingt kitschig, aber Emma Donovan wurden die musikalischen Gaben schon in die Wiege gelegt. Ihre Familie hat schon Kirchenmusik und Gospel gesungen und war als The Donovan in ihrer Heimat Australien im ganzen Land unterwegs.

Seit Anfang der 2000er Jahre war sie Mitglied der Folk- und Acepella-Band The Stiff Gins, und seit fünf Jahren ist sie Mitglied der ehemaligen Instrumental-Gruppe The Putbacks. Das passte ganz gut, denn sie steuert seitdem den Gesang bei, und diese beiden Parts ergänzen sich sehr gut. Weshalb sich beide Parteien darauf verständigt haben, auch beim zweiten Album „Crossover“, dass sie sich Emma Donovan und The Putbacks nennen.

Schnell erkennt man auch, dass hier jeder gleichberechtigt ist und dass aber auch viele Köpfe ebenso viele Ideen zu Tage fördern. Man kann sagen, dass „Crossover“ hier auch Programm ist und dass das ganze unter dem Deckmantel des Soul geschieht. Aber die sieben Australier*innen verzetteln sich nicht bei den ganzen Einfällen, die aus ihren Köpfen sprießen. Da gibt es Soul-Balladen, die sich sanft an den Blues anschmiegen.

„Pretty One“ ist dann mit mehrstimmigem Gesang bestückt, so dass man an die selige Zeiten von Girl-Groups denken muss. Bei „Don´t Give Up On Me“ kommt ordentlich Wucht in den funkigen Soul und durchaus auch eine Fusion aus Jazz und Rock, die ein wenig an die Klangwelt von Brian Auger erinnert. „Bob March“ entwickelt sich von einem gemütlichen Blues zum psychedelischen Ritt mit verzerrten Gitarren und Cheerleader-Gesang. Dagegen ist „Pink Skirt“ herrlich entspannter Westcoast-Pop, der einen umgarnt, und „Varian Mitji“ ist dann richtig klassischer Retro-Soul, der auch Wagnisse eingeht. „Leftlovers“ holt dann noch einmal die organische Funk-Keule gekonnt hervor.

Bei jedem Song passt sich Emma Donovans Stimme wunderbar den Gegebenheiten an, und so ergänzen sich beide Seiten, und das macht „Crossover“ und den bunten Stilmix unbedingt hörenswert.

Erschienen bei: Hope Street Recordings

www.emmadonovan.com