Bananagun – The True Story O Bananagun

Jahrelang habe ich darauf gewartet, diesen Flachwitz mal abzufeiern: „Was ist gelb und kann schießen? Eine Banone!“ Gut, wieso komme ich darauf? Weil das vorliegende Debüt „The True Story O Bananagun“ von der Band Bananagun stammt. Diese ist sicherlich nicht bekannt für einfache Witze, aber für das Lachen gehen sie bestimmt auch nicht in den Keller.

Denn dazu ist ihre Musik einfach zu zappelig. Zudem wildern Bananagun einfach in den Genres umher, als wäre es ein Selbstbedienungsladen ohne Wachpersonal. Dabei schafft diese Truppe, es so clever zu machen, dass man ihr schwer etwas nachweisen kann. Man kann feststellen, dass sie gerne den Afrobeat als Grundlage für treibenden Rhythmus sich zu eigen machen. Darauf geben sie tanzbaren Jazz, der aber statt verkopft mit viel Lebensfreude daherkommt.

Dazu gibt es viel brasilianischen Einfluss und auch gerne einen ordentlichen Schlag psychedelische Musik. Da muss man an die Band vom Zuckerhut namens Os Mutantes aus den Sechzigern denken, und es ist so, als hätte man hier ein Update gefunden. Überall groovt es, und alles wechselt herrlich schnell, so dass man auch ein wenig an The Go Team denkt, denn auch Bananagun hopsen wie ein Osterhase auf Speed durch alles, was tanzbar ist.

Dennoch ist die Musik leicht und vor allem lebensbejahend. Klar, jeder Song würde die Tanzfläche fluten, und dennoch ist hier kein Song, der hervorsticht, und auch nach dem zweiten und dritten Durchlauf hat sich nur wenig abgespeichert. Das ist aber nicht schlimm, denn mit „The True Story O Bananagun“ wollen sie auch nicht den Stubenhocker ansprechen, sondern den bewegungsfreudigen Menschen, den es auch nicht stört, wenn alles auf einen hereinprasselt.

Erschienen bei: Full Time Hobby / Rough Trade

https://www.bananagunoz.com/