Another Sky – I Slept On The Floor

Ich muss zugeben, dass ich damals mit „Ágætis Byrjun“ von Sigur Rós nicht viel anfangen konnte. Rückwirkend betrachtet, muss ich jedoch selbstkritisch sagen, dass ich damals vielleicht noch nicht reif genug war, um diese doch sehr ruhigen Songs zu verstehen und in sie einzutauchen. Doch irgendwann bin ich dann doch eingetaucht und war dann hingerissen von der Schönheit der Eigenheit.

Bei dem Debüt „I Slept On The Floor“ von Another Sky fühle ich mich so ähnlich. Beim ersten Durchlauf schwappt es erstaunlicherweise geräuschlos an einem vorbei. Das liegt vor allem daran, dass viele Songs nicht so große Melodien offenbaren. Der Opener „How Long?“ hat zwar einen kraftvollen Anfang, klingt dann aber eher wie ein Song aus dem Twin-Peaks-Soundtrack. Schon bei diesem Song fällt einem schnell die ungewöhnliche Stimme von Frontfrau Catrin Vincent auf. Die gelangt in hohe Höhen, und man muss dann doch wieder an Jón Þór Birgisson alias Jonsi von Sigur Rós denken. Selbst die Tatsache, dass Catrin Vincent auf englisch singt, kann diesen Vergleich nicht abstreifen.

Aber dennoch schaffen sie es, sich am Ende abzukapseln, was vor allem daran liegt, dass sie in ihrem Sound gerne mal richtige Gitarrenwände aufbauen. Diese sind auch nicht solche, die Ohren blitzschnell überfluten. Sie brauchen ihre Zeit, aber dann entdeckt man bei nahezu jedem Song solche Noise-Anwandlungen. Was dem Debüt aber im Weg steht, ist, dass die Songs, wie eingangs erwähnt, weder schwer auffallen noch eingängig sind.

Am griffigsten ist „Let Us Be Broken“, der Drive hat und auch sonst schon Indie-Poppig ist im Stile von CHRVCHES oder Londan Grammar. Aber Another Sky ist auch dann schön, wenn zarter Krach auf den Gesang von Catrin Vincent trifft.

Erschienen bei: Caroline / Universal