The Howl & The Hum – Human Contact

Als The Howl & The Hum ihr Debüt „Human Contact“ vor kurzem herausgebracht haben, da war dieser Name sicherlich nicht gerade passend. „Human Contact“ ist in Zeiten von Corona ja eigentlich nicht empfehlenswert, aber im Prinzip hat sich das ja jeder gewünscht. Musikalisch liegt die britische Band auch irgendwie in der Mitte zwischen Distanz und Menschlichkeit.

Denn The Howl & The Hum schaffen es, Songs zu schreiben, die eingängig sind und eine ausschweifende Melodie innehaben. Man könnte auch sagen, wenn die Editors Songs für Coldplay-Fans schreiben würden, dann würden diese genauso klingen, mit einer gesunden Portion Pathos und dennoch einer gewissen Kühlheit. Die Grundzutat ist sicherlich eine Mischung aus Post-Punk, mehr New Wave und zudem auch ein gewisser Hang zum Pop.

Aber der Schwerpunkt in den versammelten Songs liegt auch auf der Begeisterung zur Country-Musik, die diese Band neulich in einem Interview zugegeben haben. Im gleichen Atemzug haben sie aber auch von Death Metal geschwärmt, dieses Genre haben sie allerdings komplett außen vor gelassen. Instrumententechnisch haben sie nichts mit Country gemeint, also kein Banjo oder andere Klischees.

Und, sind wir ehrlich, in vielen Songs gibt es auch viel Zuversicht und Euphorie, und wenn man Songs wie „The Only Boy Racer Left On The Island“ hört, kann man das verstehen. Denn es durchaus beeindruckend, wie sie bei diesem Song Hymnenhaftes mit elegantem Wall-of-Noise verbinden. Man merkt auch, dass The Howl & The Hum gute Songs schreiben können, wenn man Lieder wie „Murmur“ oder „Until I Found A Rose“ hört. Beim ersten Durchlauf wirken sie nüchtern, wachsen aber mit der Zeit.

Ein Manko aber gibt es dann doch, denn es fehlt manchmal ein wenig an Biss und auch an Tiefe, und die genaue Ausrichtung, wo die Band in Zukunft hin möchte. Aber das kann sich beim zweiten Album von The Howl & The Hum schon geändert haben, oder sie sind dann auf dem Weg ins Stadion.

Erschienen bei: AWAL Recordings

www.thehowlandthehum.com