Lettuce – Resonate
Da denkt man, dass Funk-Musik aus Amerika überall dankend sich verbreiten kann, und dann stellt man fest, dass „Resonate“ erst das zweite Album der Band Lettuce ist, welches international veröffentlicht wurde. Dabei ist „Resonate“ schon ihr achter Studio-Langspieler. Alleine bei der Betrachtung dieser Tatsache stellt man sich die Frage, warum sie außerhalb der USA noch unbekannt sind.
Gut, ein Grund ist, dass das Sextett fast ausschließlich instrumentale Stücke maßschneidert, was sicherlich nicht die Massen an Funk-Soul-Brothers anzieht. Und dennoch kann man nicht ignorieren, dass dieses durchaus eine ihrer Kernkompetenzen ist. Nicht ohne Grund waren Lettuce bereits für den Grammy nominiert, und das kann man auch nachvollziehen. Lettuce klingen auch ohne viel Gesang sehr abwechslungsreich und verbinden neben Funk und Soul auch Jazz in den Variationen Jazz-Funk und Fusion, ohne dabei ungelenk daherzukommen.
Dazu noch ein bisschen Blaxploitation, und wenn doch Gesang, dann in Form von Sprechgesang, so hat man auch noch eine Urform des HipHop dabei, nämlich die des Bloc-Party. Man merkt, dass ihnen die alten Wurzeln etwas bedeuten, und sie präsentieren es ehrwürdig, ohne dabei komplett Neuem verschlossen zu sein. Gut, Lettuce tischen kein komplett neues Genre auf und bringen nichts Unerwartetes.
Aber was man hört, ist frisch und gekonnt zugleich. Alle elf Stücke verbindet, dass der Groove nicht aufhört und da ist das Tempo egal, es funktioniert bei schneller Geschwindigkeit wie in Momenten, wo mal ganz gemütlich gefahren wird, wie bei „Silence is Golden“. Auch herrscht Vielfalt in den Arrangements vor, und so kann man bei „Moksha“ sogar eine Sitar hören, gespielt von Gastmusiker Indrajit Banerjee. Auch die kultig verehrte Stimme von Big Tony Fisher von Trouble Funk ist hier eingeladen.
Bleibt zu hoffen, dass Lettuce nun auch die Anerkennung außerhalb der USA bekommen, denn den Funk beherrschen sie, oder wie es Bandmitglied Ryan Zoidis formulierte: „Der Funk hat uns gefunden“.
Erschienen bei: Round Hill Music / Mambran