…And You Will Know Us By The Trail Of Dead – X: The Godless Void and Other Stories
Manchmal ist man wieder überrascht, wie schnell die Zeit vergeht. Ein gutes Beispiel ist festzustellen, dass es …And You Will Know Us By The Trail Of Dead schon 25 Jahre gibt, und dennoch kann man sagen, dass die Band jetzt noch nicht so klingt, als würde Routine ihre Bandgeschichte beherrschen.
Kaum eine Band schafft es, dass die Musik so körperlich ist, bei der die Songs und Alben dabei so ungemein kompakt klingen. Dazu die Tatsache, dass die Konzerte auch packend sind und die beiden Hauptkreativen, Jason Reece und Conrad Keely, da soviel Energie freisetzen, dass ihnen dabei so manches Instrument zum Opfer fällt.
„X: The Godless Void and Other Stories“ ist nun der zehnte Langspieler, und auch dieser ist noch weit weg vom Prädikat „altersmilde“. Man muss aber auch zugeben, dass es nicht an deren Meisterwerke „Madonna“ und „Source Tags & Codes“ herankommt. Doch es ist dennoch ein sehr gutes Album geworden. „Children Of The Sky“ ist so ein Song, der zeigt, was für ein Feuer in der Band noch lodert. So viel Power ist vorhanden, und vor allem den Wall Of Sound, den Trail Of Dead hier aufschichten, ist schon beachtlich.
Oder „Who Haunts The Haunter“ schafft es, zwischen zerberstenden Gitarren immer wieder kurze Ruhepole einzusetzen. Noch schmerzhafter wird es beim kraftvollen „Don´t Look Down“. Was aber die zweite Kernkompetenz von Trail of Dead ist: Sie schmücken die Songs so ungemein breitspurig aus und haben dabei immer genug Druck auf dem Kessel und überraschen dabei immer wieder bei den Arrangements. „Gone“ ist so ein Song, bei dem orchestrale Momente, Keyboard-Überfluss und dekadenter Gitarrenrock sich die Hand geben.
Der Wahnsinn und auch alle anderen Qualitäten sind nach 25 Jahren noch immer im Übermaß geblieben, und so ist „X: The Godless Void and Other Stories“ ein weiteres hervorragendes Album in der Geschichte von …And You Will Know Us By The Trail Of Dead.
Erschienen bei: Inside Out Music / Sony Music