Kassa Overall – I Think I´m Good

Eines vorweg: Für das zweite Solo-Album „I Think I´m Good“ von Kassa Overall braucht man schon ein Gehör, das sich nicht an Genregrenzen stört. Kassa Overall schert sich nicht um diese und lässt Grenzen einfach verschwimmen. So fragt man sich, ist es gerade TripHop, oder hat der hauptberufliche Schlagzeuger sich gerade am Jazz zu schaffen gemacht?

Nebenbei wildert es ganz offensiv im HipHop, lässt Soul erklingen und verschleppte Beats auf- und ablaufen. Klar, dass man sich ab und dann reibt und es Brüche gibt. Letzteres ist sogar ein gutes Stilmittel und sorgt für dauerhafte Spannung. Es gibt keinen Moment bei den zwölf Songs, bei dem man vorausschauen kann, wo die Reise hingeht und dabei schafft der aus Seattle stammende und heute in New York lebende Musiker, dass es dennoch recht galant in den Übergängen klingt.

Was man an „I Think I´m Good“ auch als bewundernswert erachten kann, ist die Tatsache, dass er gut vernetzt ist und somit jede Menge Gäste auf diesem Langspieler versammelt hat. Mit diesen Gästen schafft er es, dass dieses Album eine Wundertüte ist. Manchmal bewegt er sich am modernen Jazz, bei dem sogar Harfe und Flöten auftauchen, kurz danach gibt es Breabeats und Rap-Parts. Eine Piano-Ballade, die schmackhaft klingt, bekommt Kassa Overall auch locker hin.,

Bewundernswert, denn ihm geht es nicht immer gut, durch seine bipolare Störung ist sein Leben nicht leicht, und dafür klingt dieses Album relativ positiv, und da passt der Albumtitel auch gut. „I Think I´m Good“ ist eines der Highlights des Jahres!

Erschienen bei: Brownswood Recordings / Rough Trade

www.kassaoverall.com