Joel Sarakula – Companionship

Als Joel Sarakula im Jahr 2002 mühsam im Eigenvertrieb sein Album-Debüt „Mystery Morning“ herausgebracht hatte, da war Softrock bzw. -pop noch ein Genre, welches man eher mit der musikalischen Giftzange angefasst hat. Doch seit einiger Zeit ist diese Musik gefragt wie seit den siebziger Jahren nicht mehr. Die „Too Slow To Disco“-Compilation gab dem ganzen einen Schub, den man nicht erahnen konnte.

Doch auf einmal feierte diese Musik einen lebhaften zweiten Frühling, Kids beschäftigen sich mit Hall & Oates und vergöttern „Rumors“ von Fleetwood Mac. Nun hat Joel Sarakula mit „Companionship“ sein siebtes Album fertig, und es kommt zur rechten Zeit. Die Musik ist, wie man es in diesem Genre gewohnt ist, perfekt. Weicher Pop bahnt sich mit Soul und Jazz an und hat dabei Grooves. Diese sind dezent und wollen auch nie die Zähne zeigen, dafür aber sind sie schnieke. Dazu gibt es dann kalifornische sonnendurchtränkte Gitarre, weichen Gesang und Percussions, die unauffällig daher kommen und dennoch den Songs Struktur schenken.

Sehr schön weich gezeichnete Melodien, die so smart sind, dass man keinen Superlativ dagegen verwenden kann. Ab und dann blitzt mal ein Synthesizer auf, dann wieder frischen Querflöten einen Song auf. Man merkt, dass Joel Sarakula sein Metier beherrscht und weiß, wie man Softpop arrangiert. Er lässt es zwar nach der Hochphase dieses Genre, also siebziger Jahre, klingen, aber die zehn Lieder bestehen auch im Zeitalter des Anonymität und flashen einen.

Erschienen bei: Legere Recordings / Broken Silence

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