Temples – Hot Motion
Was für ein Debüt war „Sun Structures“ von Temples eigentlich? Eine perfekte Platte! Herrliche psychedelische Sounds, die dieses Trio 2013 geliefert hat. Angestachelt von Tame Impalas, haben sie 2016 den Nachfolger „Volcano“ herausgebracht, dieser war voll mit Synthies, und dennoch konnten sie eben nicht so ein großes Werk wie „Currents“ von der erwähnten Konkurrenz raushauen.
Es klang eher wie eine blutarme Kopie, von daher kann man froh sein, dass es sich bei Temples neustem Album „Hot Motion“ um eine Rückkehr zum Erstlingswerk handelt. Sie haben ihre Synthesizer wieder eingepackt und auch der Glattheit den Rücken zugewandt. Jetzt gibt es wieder Rock, und dieser ist auch psychedelisch, wie alles andere eigentlich auch. Zwar ist „Hot Motion“ nicht so ein Statement und Klassiker wie das Debüt und schwächelt an einigen wenigen Stellen.
Trotzdem ist es ein gutes Werk geworden, denn hier gibt es wieder Kraft und Vitalität und Spielfreude. Was auch wieder da ist, ist die Tatsache, dass ihre Songs wieder etwas Hymnenhaftes haben. Ob sie nun manchmal schwelgerisch sind, wie bei „Monuments“, oder wuchtig und aufbrausend wie bei „Context“. Bei letztgenanntem Song muss man auch feststellen, dass die Band eines vom zweiten Langspieler mitgenommen hat, was sich gut macht.
Denn es gibt einen Pop-Appeal, der sich nicht anbiedert, sondern hier zumeist sehr frisch daher kommt. Er lockert dieses Album auf und sorgt dafür, dass Temples nicht unnötig in eine Retromanie verfallen und man sagen würde, dass „Hot Motion“ schon vor 40 oder 50 Jahren hätte herauskommen können. Nein, „Hot Motion“ will im Hier und Jetzt leben, und da passt es auch wunderbar hin.
Erschienen bei: ATO Recordings / PIAS