Raggabund – Alles auf Pump
Eigentlich hätte der Durchbruch für Raggabund schon längst stattfinden müssen. Denn gegründet hat sich die Band schon 2000, und sechs Jahre später schien deren Debüt „Erste Welt“. Seitdem hat die deutsch-österreichische Formation fleißig Konzerte gegeben, und „Alles auf Pump“ ist ihre vierte Langspielplatte.
Man muss ja auch zugeben, dass Dancehall, Reggae und Ragga irgendwie schon lange Hochkonjunktur haben und deswegen der Erfolg doch größer hätte sein müssen, zumal die Band Spielfreude versprüht und auch gerne Konventionen bricht: „Eigentlich“ ist eher ein sonniger Hit mit akustischen Gitarren, der mehr saftiger Folk ist als Rastatum.
Doch die meisten Songs bewegen sich dann doch grob in diesem Genre, sind aber sehr vielseitig. „Oxigeno“ mit Sängerin Kali Sandoval ist ziemlich gelassen und hat auch Latin-Rhythmen im Blut und strahlt dadurch etwas Sommerliches aus. Das Titelstück hingegen ist klassischer Reggae mit einer herrlich warmen Orgel, und auch „Angst“ ist ziemlich traditionell, nur dass der Dub hier im Unterholz für sanfte Bassmassage sorgt. „Alarm“ ist dann eine Raggamuffin-Party-Nummer, die wahrlich Spaß macht. Dieses ist auch eines der wenigen Stücke, bei denen mal banale Themen angestimmt werden, wenn auch hier über Korruption gesprochen wird.
Doch die anderen Texten sind kritisch, ohne dabei aber das Vergnügen aus den Augen zu verlieren. Es geht um Umweltzerstörung, darum dass wir auf Pump gegenüber der Umwelt leben, oder dass man den Faschos die Meinung sagen muss, selbst wenn man dabei radikaler wird. Die Raggabunden haben das Herz schon am richtigen Fleck, und deswegen müssen sie es schaffen, dass noch mehr Menschen ihnen zuhören.
Erschienen bei: Erste Welt Records