Robag Wruhme – Veno Tolep

Bei Clubmusik sind die magischen Momente meist die, wo der Track in eine ruhige Bahn läuft, um dann so langsam sich zu steigern. Das sind die Augenblicke, bei denen die Euphorie ausbricht, und diese ruhigen Gefilde findet man auf „Veno Tolep“ zuhauf. Dennoch muss man nicht befürchten, dass sich das erste Album seit 2011 in klischeehaft chilliger Dauerbeschallung verheddert.

Im Gegenteil, diese Platte von Gabor Schablitki (so der bürgerliche Name) ist packend und schafft den schwierigen Spagat zwischen Club-Tanzfläche und eigenem Wohnzimmer und funktioniert ungemein perfekt. Wobei der Fokus dann doch auf die zarten Momente gelegt wird. Da wäre die Kooperation mit der Stereofysh-Sängerin, die beim Opener „Advent“ fast schwerelos klingt und Leichtigkeit hineinzaubert.

Bei „Volta Copy“ erschafft Robar Wruhme Momente, die so schön anmutig sind wie von Sigur-Rós, nur dass hier zarte elektronische Stränge eingearbeitet werden. „Westfal“ ist dann herrlich geschichteter Dream-Pop. Auch das Schlussstück „Ende ‚2“ ist ruhig, und es sind Grüße von Musiker-Kollegen zu finden. Aber es gibt auch Tracks, die mehr Dynamik haben, auch wenn Robag Whrume hier nie große offensiv wilde Momente vom Stapel lässt, und auch der Bass drückt einen nicht machtvoll in den Bauch.

Die Beine werden ebenso nicht auf höchster Bewegungsstufe zappeln, das muss aber auch nicht sein. Es macht schon Spaß, wenn verschachtelte Breakbeats auf sanften Gesang setzen, wie bei Nata Alma, welches gemeinsam mit Sidsel Endersen und Bugge Wesseltoft entstanden ist. Oder auch der Minimal-House auf „Ago Lades“ ist charmant und dennoch sehr feingliedrig. „Veno Tolep“ gelingt, wie gesagt, der Spagat zwischen Club und Wohnzimmer so gekonnt wie schon lange nicht mehr.

Erschienen bei: Pampa Records / Rough Trade

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