Gyedu-Blay Ambolley – 11th Street, Sekondi

Man kann tatsächlich behaupten, dass die Karriere von Gyedu-Blay Ambolley schon weit über 40 Jahre andauert, und dennoch ist der 72-jährige Musiker noch immer eher ein Geheimtipp. Erst in den 10er Jahren setzte der Mann aus Ghana alles auf eine Karte, und mit „11th Street, Sekondi“ ist nun schon der vierte Langspieler draußen.

In der Tat ist er mehr im Fokus als früher, was man auch daran erkennen kann, dass seine Songs nunmehr auf entsprechenden Compilations vertreten ist. Doch betrachten wir nun „11th Street, Sekondi“, denn das ist auch wieder treibender Highlife, und dabei verpasst Gyedu-Blay Ambolley auch diesmal nicht den Anschluss an den Nachwuchs. Und die lebende Legende hat einen Vorteil, er muss niemandem etwas beweisen, und deshalb klingen Songs wie „I No Dey Talk I Do Dey Lie“ herrlich gelassen.

Und das, obwohl er mit seiner Stimme schon Sprechgesang betreibt und somit auch dem Rap vielleicht in gewisser Art und Weise seine Ehre erweist. Zudem hat Gyedu-Blay Ambolley noch immer jede Menge Funk im Hintern, was man bei „Ignorance“ erkennt, da sind die Bläser großspurig, und sein Instrument, das Saxophon bekommt auch seinen würdigen Platz.

Man bekommt bei diesem Song auch ein Instrument zu hören, dass wie eine Maultrommel anmutet, aber auch die Orgel und der eindringliche Text machen dieses Lied sehr wertvoll. Aber er würdigt auch „Black Woman“ und besingt die Rechte der Frauen beim Schlusssong „Woman Treatment“. Man merkt, dass Gyedu-Blay Ambolley eine gekonnte Balance verschiedenen Stilen, nämlich Highlife, Jazz, Funk, Afro und dringlichen Texten beherrscht.

Persönliche Themen finden sich auch wieder, und der Titel „ 11th Street, Sekondi“ beweist dieses, denn das ist die Adresse, wo Gyedu-Blay Ambolley vor 72 Jahren geboren wurde.

Erschienen bei: Agogo

www.agogo-records.com/artists/blay-ambolley/