Shida Shahabi – Homes

Heutzutage ist die Technik so weit, dass man nicht alle Eigenschaften seines Smartphones oder Fernsehers kennt. Es kann einen überfordern, und manchmal wünscht man sich, dass man es einfach weniger nutzt. Weniger ist bekanntlich mehr, und auch Shida Shahabi hat sich zuvor in sehr vielen Projekten ausgetobt und auch immer mit sehr vielseitigen elektronischen Klangkästen zu tun.

Diese hatten jede Menge Möglichkeiten, und es war verlockend, sich daran auszutoben, dabei wurde die Musik allerdings meist komplexer und verschachtelter. Nun hat die schwedisch-iranisch Komponistin ihre Vorgehensweise geändert und auf ihrem Solo-Debüt „Homes“ sich von keinem neuen Feature verlocken lassen. Sie hat eine Platte aufgenommen, bei der sie nur Piano spielt. Das ist also ein ganz anderes Konzept als vorher, und in der Tat sind die Songs nun viel klarer und verständlicher. Auch wenn man feststellen muss, dass einen auf „Homes“ die Melodien nicht gleich anspringen.

Das macht schon der Opener „Abisme“ klar, es ist in Moll vorgetragen und bekommt in der Mitte dann aber doch einen schönen Drive. „Dreaming And Wind“ hat auch eine gewisse Schwere, und dennoch ist Verspieltheit eingebettet. „Homes“ ist ein klassisches Piano-Album, welches mit den vorherigen Werken von Shida Shahabi nicht mehr viel gemein hat, aber es ist eine absichtliche Reduzierung der Musik.

Erschienen bei: Fat Cat Records / Hárt

shidashahabi.com