Mine – Klebstoff

Das Wort „Klebstoff‘ klingt hart, aber gleichzeitig trotzdem weich und passt genau zu seiner Bedeutung. „Ich finde das Bild interessant, dass jeder von uns mit Klebstoff umhüllt durch das Leben geht und alle Dinge, mit denen man in Kontakt kommt – positiv oder negativ – an einem kleben bleiben, auch wenn man das gar nicht will. Auch, wenn man schon längst woanders ist.“, das sagt Jasmin Stocker über die Namenswahl ihres dritten Langspielers.

Wobei es für viele sicherlich als Debüt wahrgenommen wird, da es das erste ist, welches nicht im Selbstvertrieb zu ergattern ist. Musikalisch hat sich auch viel getan, es ist sehr vielseitig geworden. Es ist sanfter Pop, und manchmal muss man auch an die Berliner-Pop-Welle der frühen 2000er Jahre denken.Dabei hat Mine, so der Künstlername, nicht den Anschluss ans hier und jetzt verpasst. Das merkt man beispielsweise an der Ballade „Schwer bekömmlich“, die es schafft Soul, mit sanftem HipHop zu verbinden.

„90 Grad“ ist ein smarter Popsong, dessen Melodie einen leicht beschwipst machen kann und sogar ein wenig Dramatik innehat. Bei „Spiegelbild“ ist zwar Vocoder Gesang vorhanden, aber der quirlige Rhythmus macht es wett. Man bemerkt, dass Mine ihre Songs auch gerne mit Widerhaken und Kanten schreibt. Darin ist sie ausgebildet, denn sie hat an der Johannes-Gutenberg-Universität und Hochschule für Musik in Mainz Jazzgesang studiert und auch „Producing & Composing“ als Fach belegt.

Das bemerkt man, denn „Klebstoff“ ist sehr zeitgemäß und gut produziert und ist tatsächlich wie Klebstoff, geschmeidig und haftet dennoch ungemein.

Erschienen bei: Caroline / Universal

minemusik.de/