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Rong Kong Koma – Smile

Das Wut immer einer guter Treibstoff für Punk ist, ist bekannt und hat schon eine lange Tradition. Auch Rong Kong Koma betanken ihren Motor mit Wut. Wobei die Band selbst mal erwähnt haben „das sie zu verspielt für Punk, zu dreckig für Indie und zu wütend Pop“ sind. Wobei man doch gestehen muss, dass ihr Hauptgenre eindeutig der Punk ist.

„Smile“ ist ihr drittes Album und gelächelt wird eigentlich nie und trotzdem macht dieses Album Spaß. Was vor allem daran liegt dass die Band aus Berlin gegen jeden austeilt und dass auch nicht freundlich verpackt wird. Warum sollte man aber auch als links versifft mit der Meinung gegenüber Spießern oder der AfD hinterm Berg halten?

Ich habe in einem anderen Review gelesen, dass jemand deren Musik als Eskalations-Musik bezeichnet. Tatsächlich ist die Musik immer auf Anschlag und jeder Song ist ein amtlicher Banger. Es gibt auch ein gewisser Pop Affinität, die man mehrfach erkennt. Die Melodien sind oft eingängig und manchmal hört man im Hintergrund ein paar „Whoo Whoo“ oder andere Tricks.

Manchmal liefern sie aber auch fast schon zarten Songwritertum wie bei „Almost Paradise“. Bei diesem Song bemerkt man wie dreckig und brüchig die Stimme von Sänger Sebastian ist. Das sorgt bei den schnellen Songs dafür dass der Grundsound ungemein dreckig ist und somit ideal zum Punk passen. Auch charmant ist das Rong Kong Koma gerne andere Bands zitieren. Bei „Immer is was“ zitieren sie „Halt Dich an Deiner Liebe fest“ von Ton Steine Scherben und im gleichen Moment bekommt Alice Weidel eine amtliche Watschen. „Links Versifft“ basiert sie Trio´s Klassiker „Los Paul“.

Insgesamt ist „Smile“ trotz und wegen der Wut eine unglaubliche Platte die Begeisterung auslöst. Dass die Songs fast alle Hits sind, trägt zu einem runden Gesamtergebnis bei.


Erschienen bei: Rookie Records

https://rongkongkoma.bandcamp.com/