Courteeners – Pink Cactus Cafe

Irgendwie muss man fast gestehen dass man hierzulande verwundert ist, dass Courteners bei uns recht unbekannt sind. In ihrer Heimat, im vereinigten Königreich sind sie richtige Schwergewichte. Viele ihrer Alben haben Gold erreicht und ihr 2008er Hit „Not Nineteen Forever“ hat sogar Doppel-Platin mit den Verkäufen erzielt. In ihren Anfangstagen konnte man sie zwischen Oasis und The Libertines einordnen.

„Pink Cactus Cafe“ ist ihr siebter Langspieler und wenn man die heutig Musik mit den der besagten Referenzen vergleichen würde, dann würden man sich den Zorn der Gallagher-Brüdern auf sich ziehen. Mittlerweile ist der Sound gefälliger geworden und möchte irgendwie jedem gefallen. Daraus macht die Band auch keinen Hehl, denn sie sagen in der Corona-Zeit haben sie unterschiedlich Gitarrenbands gehört.

Einige von diesen Bands haben sie auf „Pink Cactus Cafe“ eingeladen um mit zu wirken. Die Gästeliste ist mit DMA’s, Brooke Combe, James und Ian Skelly (The Coral), Pixey, Charlie Salt (Blossoms), Ola Modupe-Ojo (Bipolar Sunshine) und Theo Hutchcraft (Hurts) mehr als üppig , geschmackvoll und sorgt für ein breites Klangbild auf dieser Platte. Wobei die meisten Songs am Ende doch eher zahm sind und vielleicht ein Quäntchen mehr Biss fehlt.

Doch was diesmal sehr ausgeprägt ist dass die Songs alle Übergroße Melodienbögen haben und man nahezu jeder der zehn Songs nistet sich blitzschnell ins Gedächtnis ein. Zudem sind die Songs oft herrlich lebensbejahend und dass hört man auch sofort. Das Titelstück hat eine Mit-Pfeif-Melodie, ein liebenswertes Glockenspiel und die Melodie würde im jedem Radio-Programm Coldplay-Songs Konkurrenz machen.

„Where Are We Now?“ könnte sogar aus Chris Martins Feder sein. „Sweet Surrender“ kommt einen mit forschen Gitarrenspiel entgegen und da hört man auch Brit-Pop, aber auch etwas dezentes psychedelisches heraus. Bei diesem Gesang ist dann Brooke Combe am Mikrophon. Mit den in U.K., beliebten DMA haben sie „The Beginning Of The End“ aufgenommen und es ist ein Stadion-Hit geworden.

Am meisten Mut beweisen sie bei dem Schlußsong „Bitten By Unseen Teeth“, denn dieser hat geschichteten Sound und auch viel Hall. Ein paar mehr solche mutigen Momenten hätte „Pink Cactus Cafe“ bestimmt gut getan. Wer ein Album mit Gitarrn-Pop-Hits sucht, der wird „Pink Cactus Cafe“ sehr mögen.

Erschienen bei: Ignition / Membran