Stefanie Schrank – Schlachtrufe BRD

„Schlachtrufe BRD“ war eine Compilation, die in den frühen Neunziger bei den Punks nicht wegzudenken war. Man kann schon fast von stilprägend reden und sie bot damals eine schnelle Übersicht über Genre-Hits. Diese Serie war einflussreich, weit verbreitet und wichtig, denn das Internet gab es noch nicht.

Die EP „Schlachtrufe BRD“ von Stefanie Schrank hat grundsätzlich nicht viel mit dieser Sampler-Serie“ zu tun, außer dass die Locas in Love Musikerin sagt dass diese ein Einfluss auf ihre Entwicklung gehabt hat. Auf ihrer vorliegenden EP gibt es aber keine Punk-Songs, dafür kühle elektronische Musik, die durchaus auch eine Hommage an die Musik von Barbara Morgenstern ist.

Letzteres ist sicherlich nicht gewollt, denn Stefanie Schrank hat schon ein paar Fußabdruck mit ihrer Band Locas in Love hinterlassen und auch ihr Debüt „Unter Der Haut Eine Überhitzte Fabrik“ war gelungen. Nun „Schlachtrufe BRD“, welches elektronisch ist und auch Synthie-Popin sich hat. Dabei gibt es nostalgische Klänge. Bestes Beispiel ist „Amöbe“, welches sich musikalisch irgendwo zwischen Krautrock und Berliner-Schule wiederfinden. Tangerine Dream und Michael Rother hätten bestimmt Spaß bei diesem Song.

Auch charmant ist dass sie den alten Schmachtfetzen-Hit „All Out Of Love“ von Air Supply gecovert hat. Dabei ist ihre Version still tuckernd und behutsam vom Pathos befreit und dennoch covert sie es mit Respekt. Auch die restlichen Songs sind meist in sich ruhend und haben dennoch auch Kraft, wie dass langsame technoide Stück „Manda (To The Sea As Mothra To The Earth)“. Tolle EP.

Erschienen bei: Staatsakt

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