Georgia – Euphoric
Es gibt ja Acts, die ihren Alben irgendwelche Namen geben, die eigentlich nicht viel mit der Musik oder den Texten zu tun haben. Manchmal werden auch nur Nummern vergeben. Doch es gibt auch Exemplare, wo der Titel wunderbar passt. Das dritte Werk der britischen Musikerin Georgia ist so eines.
Es heißt „Euphoric“ und klingt auch so. Denn die elektronische Synthie-Musik ist im Gegensatz zum Erstlingswerk „Georgia“ richtig euphorisch geworden. Es ist aber auch ein richtig buntes Pop-Werk geworden, und dennoch sind fast alle zehn Lieder für die Tanzfläche bestimmt, nur nicht mehr so stark an Clubmusik orientiert wie der Vorgänger. Es ist also mehr Pop, und so gehen die Stücke ungemein schnell ins Ohr und bleiben da länger.
Die Songs sind clever genug, um nicht schnell ihre Wirkung und ihren Pop-Appeal abzugeben. Diesen Kunstgriff bewies sie schon zuvor, doch diesmal wurde diese Fähigkeit noch mehr herausgeputzt. Sicherlich liegt es daran, dass Georgia Barnes dieses Album nicht alleine in ihrer Londoner Wohnung aufgenommen hat. Zum ersten mal hat sie einen Produzenten hinzugeholt. Dieser ist kein Geringerer als der ehemalige Vampire-Weekend-Musiker Rostam, dieser hat in letzter Zeit auch Acts wie Haim und Clairo unterstützt. Auch auf „Euphoric“ ist er am Werke und hat eher ihre Fähigkeit unterstützt, griffige Songs von langer Lebensdauer zu entwerfen, die dabei Beats haben, die sich abwechslungsreich zeigen, ebenso geht es mit dem Tempo zu.
Es ist aber immer sehr euphorisch, und manchmal wünscht man sich ein paar ruhigere und in sich gekehrte Songs, doch dann würde der Titel nicht mehr passen.
Erschienen bei: Domino Records