You.Guru – Untouchable
Man sagt über die Band you.Guru, dass sie aus dem Bedürfnis heraus entstanden ist, mit musikalischen Strukturen zu experimentieren. Diese Aussage passt, denn man kann sich schwer vorstellen, dass die drei Herren in einer Bierlaune auf die Idee kamen, eine Band zu gründen um lässig zu sein und die Herzen der Mädchen zu erobern.
Schon mit dem Debüt „Young Adult Fiction“ aus dem Jahr 2020 zeigte sich, dass hier der Drang zum Klängeformen vorhanden ist. Jetzt hat das polnische Trio mit „Untouchable“ den Nachfolger fertig, und auch hier geht das Experimentieren weiter. Doch dieses Album ist kein musikalisches Kraut und Rüben geworden auch wenn hier die Musik in Bewegung ist.
Doch im Gesamtbild ist das Album stimmig. You.Guru bieten hier ein wenig PostPunk, und auch geraten die Songs immer wieder in psychedelische Gefilde und bauen dort kleine Kathedralen aus Avantgarde auf. Dabei hat ihre Musik keinen Deckel, und so gibt es Songs wie „Wild Telescope“, bei dem der Song die Umlaufbahn verlässt und ein eigener Space-Rausch wird. Doch die meiste Zeit hat die Band dann doch die Füße auf dem Boden und zelebriert eine mutige und experimentelle Variante vom PostRock.
Diese klingt sehr lebhaft, was ja nicht jeder Band in diesem Genre gelingt. Auch, dass sie mal mit elektronischen Klängen arbeiten, sorgt für Spannung, und sogar einige funky Momente sind vorhanden. Das ist schon ungewöhnlich und zeigt, dass you.Guru wirklich einen Drang zur Klangforschung haben.
Erschienen bei: Antena Krzyku