Wanda – Wanda

Früher, als Menschen noch Geld für eine CD oder LP ausgaben, haben die Musiker noch etwas verdient. Konzerte waren eher ein Nebenerwerb. Heute ist das Berufsbild ein anderes, das Geld wird auf der Bühne verdient, und die Musik selber wird wenig verkauft, beim Streamen bleibt für den Musiker kaum etwas übrig. Von daher kann man auch verstehen, dass Wandas fünftes Album so klingt, wie es eben klingt.

Erst einmal haben sie es nach sich selbst benannt, und so einfach sind auch die Melodien. Aber einfach muss ja auch nicht schlecht sein, und in diesem Fall stimmt es auch. Denn man bemerkt bei Marco Wanda und seinen Herren ist wieder mehr Biss da. Dazu kommt auch, dass sie wieder mehr Muskeln zeigen.

Auch haben sie bei Bedarf ihren Hang zum Groove wieder entdeckt, wie bei „Rot Ist die Farbe“. Bei diesem Lied bemerkt man auch, dass Wanda mit diesem Album Songs für Konzerte gemacht haben. Denn dieses Lied ist eingängig, und man kann euphorisch tanzen und auch mitsingen. Also alles, was es bei einem guten Konzert braucht. Auch sonst gibt es mal ein Gitarrensolo, mehrstimmigen Gesang, und manchmal denkt man vielleicht auch noch an Faloc.

Und wo wir bei den Achtziger Jahren sind, gibt es mal ein paar Synthie-Klänge, die aber dezent sind. Auch sonst hat man einige Gimmicks aus der Zeit dabei. Das klingt kitschig, und wenn man die beiden letzten Alben kennt, dann weiß man, dass Wanda da auch schnell landen können. Doch diesmal schaffen sie es, dass es nicht schief geht. Toll ist auch, dass Wanda sich selbst zitieren, bei „Wir sind Verloren“, da klingt die Melodie so sehr nach „Meine Beiden Schwestern“ . Dazu gehören Mut und Selbstbewusstsein, und dass kann nur eine Band, die sich ihrer Sache sicher ist und sich nicht mehr beweisen muss.

Erschienen bei: Universal

www,wandamusik.com