Zwakkelmann – Liebhaberei

Wenn man die Volljährigkeit erlangt, dann hauen die meisten auf die bekannte Kacke und lassen sich nichts mehr sagen, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Auch Zwakkelmann ist mittlerweile erwachsen, auch wenn man es bei den Namen nicht glauben mag, da es der Name eines der Bösewichter von Räuber Hotzenplotz ist.

Doch die Band hat 2004 ihr Debüt „Spritztour“ herausgebracht. Seitdem waren sie fleißig, denn „Liebhaberei“ ist das neuste und neunte Werk. Über die Jahre hat sich der Sound ein wenig gewandelt, denn war früher auch Indie-Sound mit dabei, hat sich die Band nun dem Punk zugewandt. Wobei auch oft eine gute Portion klassischer Rock & Roll dabei ist, und man muss sagen, dass „Liebhaberei“ für Zwakkelmanns Verhältnisse gerade nach vorn geht. Das liegt sicherlich daran, dass Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Scumbucket) Zwakkelmann ein wenig Dampf gemacht hat und dafür gesorgt, Unnötiges aus dem Weg zu räumen, um einen klaren Blick zu fördern.

Das tut der Platte sehr gut, und dennoch ist es kein reines Druck aufbauen und ablassen, denn Zwakkelmann geht es noch immer um Spaß, und so gibt es auch mal lockere Bababa-Gesänge, und auch sind ihre Texte nicht immer so ernsthaft. So wird auch mal die gefürchtete Männergrippe thematisiert. Aber das Schöne ist, dass es hier nur sehr selten albern zugeht und die Herrschaften auch gerne mal zitieren.

Bei „Hinter dem Mond“ greifen sie ein Zitat von John Lennon auf, und beim Opener „Die Rückkehr des seltsamen Herrn Z“ greifen sie die Melodie und vor allem den Riff von The Clashs „Should I Stay Or Should I Go“ auf. Man muss sagen, dass Zwakkelmann den Punk mögen, ihm aber nicht verbissen nacheifern, und so steht der Spaß im Vordergrund. Was dieses Album trotz Geradlinigkeit irgendwie auch unbeschwert macht.

Erschienen bei: Hulk Räckorz

www.zwakkelmann.de