Mano Le Tough – All The Moment
Es war ja schon lange sehr ruhig um Mano Le Tough, sein letztes Album „Trails“ erschien bereits 2015. Auch mit neuen Tracks hat sich der gebürtige Ire, der mittlerweile in Berlin gestrandet ist, ziemlich zurückgehalten.
Da fragt man sich, warum er ausgerechnet in der Pandemie nun einen neuen Langspieler namens „All The Moment“ herausbringt. Denn die Clubs sind ewig zu, und kaum einer kann tanzen und würde dennoch so gerne sich zu Musik bewegen. Vielleicht ist auch deswegen das dritte Album von Niall Mannion alias Mano Le Tough diesmal eher entspannt und lässt oft die Möglichkeit zu, die Musik in den eigenen vier Wänden zu genießen und auch entfalten zu lassen.
Was aber dieses dritte Werk auch besonders macht, ist die Tatsache, dass es das vielseitigste ist. Es gibt feinfühligen Indie-Pop, der durchaus The XX in die Quere kommt, und manchmal wandeln sich einige Songs auch zum leichten Wave-Sound, wie etwa „Empty Room“. Bei diesem Stück kann man auch gut bemerken, wie sich ein Song und auch der Künstler selber wandeln kann. In anderen Augenblicken, wie „Aye Aye Mi Mi“, erlebt man erst ein cheesiges Dance-Stück, das immer wieder ausschert und Verrücktes erkundet.
Manchmal kommt Mano Le Tough auch den Beach Boys in Verspultheit nahe, wie bei „Moment To Change“. Es sind aber auch weiterhin klassische House-Stücke, wie „Pompeii“ dabei, die den geraden Weg wählen. Beim Schlussstück „Together“ dreht Mano LeTough dann nochmal auf, bei dem Trance-Sounds hippelig klingen und verzerrte und überdrehter Gesangparts hier so klingen, wie man sich eine Kirmes im Drogenrausch vorstellt.
Man merkt also, dass Mano Le Tough die Pandemie nicht nur zu schaffen macht, sondern auch neue Facetten fördert.
Erschienen bei: Pampa Records